Fürther Hotels: Ringen ums Forsthaus, Pyramide vor Neustart
28.8.2017, 06:00 UhrDas Vier-Sterne-Hotel Forsthaus. idyllisch neben dem Stadtwald gelegen, ist ziemlich in die Jahre gekommen. "Sehr schönes Hotel, leider mit Investitionsstau", schreibt ein Gast in einer Internetbewertung – und trifft den Nagel auf den Kopf. Ein stattlicher einstelliger Millionenbetrag muss wohl lockergemacht werden, um das angejahrte Haus auf modernen Standard zu bringen. Das, sagt der städtische Wirtschaftsreferent Horst Müller auf FN-Anfrage, sei "der Knackpunkt" in Verhandlungen zwischen dem Pächter, der NH-Kette, und dem Besitzer, der Düsseldorfer Clees Unternehmensgruppe, die derzeit laufen. Wer zahlt die Zeche?
Dass dem Forsthaus das Aus bevorsteht, wie schon spekuliert wird, ist Müller zufolge aber unwahrscheinlich. Von den zuständigen NH-Stellen, die selbst ungern mit der Presse sprechen, habe er erfahren, dass man "zuversichtlich" ist, in "intensiven Gesprächen" zu einer Lösung zu kommen. Das Forsthaus soll weiter unter dem NH-Dach bleiben, habe man ihm versichert – als besondere Adresse, die sich mit ihrem Ambiente von den sonst zentral gelegenen Herbergen der Kette deutlich unterscheidet.
Nicht nur die Beschäftigten, die wegen der unklaren Lage bangen, auch die Vertreter aus dem Rathaus haben gehöriges Interesse an einer gütlichen Einigung. Denn mit 111 Zimmern ist das Hotel am Waldrand nicht ganz unbedeutend für die Fürther Hotellandschaft mit ihren etwa 1600 Betten. Ein Verlust würde gerade in Zeiten schmerzen, in denen die Kommune bemüht ist, sich touristisch neu aufzustellen – und deshalb den Bau von Hotels voranzutreiben.
Gute Nachricht im Süden
Da passte es erst unlängst gar nicht ins Konzept, dass man vernehmen musste: Der in diesen Tagen geplante Baubeginn für ein Holiday Inn Express mit 145 Zimmern an der Stadthalle muss auf Mitte 2018 verschoben werden, weil alle geeigneten Baufirmen ausgebucht sind.
Umso erfreuter ist die Stadtspitze über eine positive Nachricht aus dem Fürther Süden: Die Hotel-Pyramide, durch einen hässlichen Rechtsstreit um die überfällige Sanierung in die Schlagzeilen geraten und seit September 2016 geschlossen, geht am 1. November wieder an den Start. Außen bleibt die vertraute Glaspyramide, innen dagegen wird seit geraumer Zeit kräftig in die Hände gespuckt. Die GCH-Hotelgruppe mit Sitz in Berlin lässt das Gebäude komplett renovieren, Brandschutz und Wasserleitungen, aus denen es schon mal braun rann, inklusive.
"Sehr erleichtert" sei er, dass es hier – übrigens unter dem neuen Namen Excelsior Hotel Nürnberg-Fürth – weitergeht und die 101 Zimmer dem Markt erhalten bleiben, sagt Horst Müller. Zumal es sich um das einzige Etablissement der noblen Viereinalb-Sterne-Kategorie in der Kleeblattstadt handelt. Fünf Sterne-Häuser gibt es gar nicht.
103 Zimmer werden darüber hinaus im Februar oder März an der Gebhardtstraße hinzukommen. Dort, neben dem Metroplex-Kino, hat die Fürther Immobilienfirma P & P eine Drei-Sterne-Unterkunft hochgezogen, betreiben wird sie die Novum-Gruppe. Damit ist das Ende der Fahnenstange offenbar nicht erreicht, neue Hotel-Begehrlichkeiten zeichnen sich ab. Ein weiteres Haus sei in Planung, sagt Müller. Details und Standort will er in diesem Stadium nicht verraten; dass der Bedarf da ist, daran hat er jedoch keinerlei Zweifel.
Jüngste Erhebungen des Wirtschaftsreferats zeigen, so Müller, dass es "einen Überlauf an Gästen aus Nürnberg" gibt. Will heißen: Trotz des immensen Hotelzuwachses der vergangenen Jahre in der Nachbarstadt, insbesondere rund um den Hauptbahnhof, weichen Gäste gern auf Fürth aus. Schließlich ist man per Zug und U-Bahn rasch in der Noris.
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