Fürths Busse und U-Bahnen: Erstmals keine Erhöhung
30.9.2019, 06:00 UhrDer Nürnberger Stadtrat hat das bereits abgesegnet, die Kollegen in Fürth zogen jetzt nach. Wie alle Städte und Landkreise im VGN muss Fürth dafür viel Geld in die Hand nehmen: 2,8 Millionen Euro, verteilt auf fünf Jahre. Zum einen werden damit die Einnahmeverluste durch die fehlende Preiserhöhung ausgeglichen, zum anderen wird damit ein "Innovationspaket" geschnürt, das zwischen den Verkehrsbetrieben wie der Fürther infra, den Städten und Landkreisen im VGN und dem Freistaat abgestimmt wurde.
Apropos Freistaat: Indem die Landesregierung nach Angaben aus dem Fürther Rathaus zugesagt hat, 50 Prozent der Kosten zu übernehmen und die Kommunen damit erheblich zu entlasten, hat sie die Preisstabilität und das Innovationspaket mit einem Bündel von Maßnahmen überhaupt erst ermöglicht. Die Verkehrsbetriebe setzen dabei voll auf Digitalisierung. Einzelfahrten, die übers Internet gekauft werden, sollen generell, also in allen Preisstufen, günstiger sein als das Papierticket. Die Verkehrsbetriebe wollen zudem ein digitales Abo einführen und eine "Bestprice-Abrechnung", die automatisch den günstigsten Preis ermittelt. Das sogenannte 9-Uhr-Abo, zu haben in Nürnberg und Fürth, wird im ganzen Verbundgebiet angeboten, außerdem werde mittelfristig geprüft, ob es einen kilometerabhängigen Tarif geben kann, also niedrigere Fahrpreise für kürzere Strecken.
Der Fürther Stadtrat erteilte dem einhellig seine Zustimmung. Politiker aller Parteien betonten aber, dass dem einmaligen Aussetzen der Preiserhöhung und dem Innovationspaket "weitere Schritte" folgen müssten, wie unter anderem der Christsoziale Joachim Schmidt sagte. Philipp Steffen von den Grünen forderte einen grundlegenden Richtungswechsel: "Der ÖPNV muss günstiger werden." Und SPD-Mann Maurice Guglietta betonte, dass man nur durch ein verbessertes Angebot mehr Fahrgäste gewinnen könne.
Am Donnerstag hat auch die VGN-Gesellschafterversammlung, in der die Verkehrsunternehmen aus dem ganzen Verbundgebiet sitzen, dem Paket zugestimmt. Am 10. Oktober kommen dann die Städte und Landkreise im Verbundgebiet zusammen, ihr Beschluss muss einstimmig sein.
Unterstützung vom Freistaat bekommt die Stadt Fürth auch beim Kauf von Bussen mit umweltfreundlichem Antrieb: Laut einer Pressemitteilung aus dem Rathaus bezuschusst das Land den Kauf von zwei Elektro- und fünf Hybridbussen sowie von einem modernen Dieselbus. (Bericht auf Seite 34)
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