Gehe direkt ins Gefängnis

4.2.2015, 10:30 Uhr

Miete 60 Euro, will man nicht meckern. Macht aber nicht reich. Und Spaß an diesem seltsamen Spiel haben eh nur die Reichen, also all die Blödels, die dank Würfelglück und schlechter Kinderstube auf den fetten Straßen hocken, auf den Bahnhöfen und auf dem Wasserwerk. Wenn es Samstagnacht ist, viereinhalb Zockerstunden vergangen sind, deine Freunde nicht gehen wollen und du zum 400. Mal „Verdammtes Hotel“ fluchst — dann fragst auch du dich, warum dieses Monopoly eigentlich so weltberühmt ist.

Jetzt kommt aber endlich Pep in die Bude: In Frankreich gibt es neuerdings eine Monopoly-Edition mit echtem Spielgeld — 20 590 Euro in bar. Echte Tränen garantiert! Wie überhaupt mehr Realitätsbezug aus dem faden Kapitalisten-Spielchen ein rasantes Abenteuer macht. Wir schlagen vor: Griechische Mitspieler müssen nie ins Gefängnis, bekommen einen Schuldenschnitt und dürfen Gemeinschaftsfelder stets überspringen, ja, vielleicht wird der neuen Monopoly-Edition gleich auch eine Troika zum Ausschneiden beigelegt.

Mehr Echtheit — Kinder, ist das das Signal, das von der jüngsten Spielwarenmesse ausgeht? In Zirndorf überlegen sie fieberhaft, ob es sich rentiert, dem Playmo-Reiterhof echte Pferde beizulegen und der ägyptischen Pyramide eine Handvoll Sklaven. Große Kartons, großer Spielspaß.

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