Große Ehre für Gert Rohrseitz
26.11.2009, 00:00 Uhr
Eine Urkunde und eine Stele erhielt der Geschäftsführer der Ecka-Granulate GmbH, der sich – wie berichtet – im August nach der Insolvenz seiner Firma aus allen Ämtern zurückgezogen hatte. In 18 Jahren 18 Jahre als Mitglied des Gremiumsausschusses und 16 Jahre im Vorstand, davon 14 Jahre als Vorsitzender, hat er über 10 000 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet. Zudem war Rohrseitz auch 18 Jahre Mitglied der IHK-Vollversammlung, davon fünf Jahre als Vizepräsident.
Am 27. Januar wird nun der neue Gremiumsvorsitzende gewählt. Bis dahin hat der bisherige Stellvertreter von Rohrseitz, uvex-Geschäftsführer Michael Winter, den Vorsitz inne. Vorbildlich hat sich Rohrseitz nach Winters Worten in verschiedenen Funktionen für die Interessen der gewerblichen Wirtschaft, nicht nur in Fürth, sondern auch in der gesamten Metropolregion, eingesetzt. Die Bilanz sei beeindruckend: Der Fürther Unternehmer habe es verstanden, sowohl die Interessen der Wirtschaft als auch die der Politik auf einen Nenner zu bringen, was oft einer diplomatischen Meisterleistung gleichgekommen sei. Winter lobte Rohrseitz für seinen jahrzehntelangen überdurchschnittlichen Einsatz.
Rohrseitz, der zusammen mit seiner Gattin Christa dem Vortrag sichtlich bewegt folgte, bedankte sich bei dem Gremium und schloss mit dem Zitat: «Ein Mensch schaut in die Zeit zurück und sieht: Sein Unglück war sein Glück.» Unter dem Applaus der rund 100 Gäste im Hotel Pyramide nahm Rohrseitz Urkunde und Stele entgegen.
Großes Engagement
Winter und IHK-Hauptgeschäftsführer Markus M. Lötzsch würdigten aber auch die übrigen Ausschussmitglieder für ihr großes Engagement im Interesse der gewerblichen Wirtschaft in Stadt und Landkreis. Hier gehören über 16 500 Betriebe dem Gremium an, das damit größer und einflussreicher ist, als manche Industrie- und Handelskammer andernorts.
Nach der Abschlusssitzung ging das Fürther Gremium nahtlos zum Jahresempfang für die ausscheidenden Ausschussmitglieder über. Oberbürgermeister Thomas Jung versicherte den Anwesenden in seinem Grußwort, dass man zwar sehr harten Jahren entgegenschaue, doch eine Gewerbesteuererhöhung definitiv nicht zur Debatte stehe. Schließlich wolle die Stadt diejenigen, die sie ohnehin schon am meisten zur Kasse bitte, nicht auch noch in ihrer Existenz gefährden.
Katja Hessel, Staatssekretärin im bayerischen Wirtschaftsministerium, lobte in ihrer Festansprache das große ehrenamtliche Engagement der Ausschussmitglieder und nahm auch zu den Auswirkungen der Quelle-Insolvenz für die Region und insbesondere für Fürth Stellung. Hessel ist davon überzeugt, dass dem Arbeitsmarkt das «Schlimmste noch bevorsteht».
Doch dem staatlichen Handeln sind in Hessels Augen Grenzen gesetzt. Fürth habe bereits in den letzten Jahren die Weichen in Richtung HighTech-Standort gestellt. Überhaupt sieht die Staatssekretärin den Großraum in einer starken Position. «Niemand von Ihnen braucht sich zu verstecken», macht sie den Firmenchefs Mut.
IHK-Präsident Klaus Wübbenhorst hob die vielfältigen Aktivitäten der bereits seit 160 Jahren bestehenden Unternehmerorganisation hervor und würdigte das Engagement der ausscheidenden Mitglieder mit Urkunden.
Der Empfang wurde musikalisch umrahmt von Tibor Grünholz, einem jungen talentierten Violinisten und Absolventen der Seeacker-Hauptschule Fürth.