Großparkplatz Fürther Freiheit: Die Stadt lenkt teilweise ein
26.12.2016, 16:00 UhrDiese Korrektur beschloss der Stadtrat, nachdem offenbar die Kritik von verschiedenen Seiten Wirkung gezeigt hatte. Wie berichtet, war zuvor im städtischen Wirtschaftsausschuss dafür votiert worden, dass die Parkfläche nicht zurückgeschraubt wird, wie es eigentlich Beschlusslage des Stadtrats aus dem Jahr 2013 war.
Damals hatte man die Erweiterung um 43 auf die derzeitigen 130 Parkbuchten lediglich für die Zeit angeordnet, in der die Baumaßnahmen für die Neue Mitte Erschwernisse für Kunden und Geschäftsleute brachten. Unlängst aber forderte die örtliche Vertretung der Industrie- und Handelskammer (IHK), es dabei zu belassen, um dem Innenstadthandel weiter unter die Arme zu greifen.
Der habe sich zwar dank der jüngsten Belebungen spürbar erholt, doch sei weiterhin Unterstützung nötig. Eine geeignete Maßnahme ist nach Ansicht der IHK, auf der Freiheit so viele ebenerdige und komfortable Parkplätze anzubieten wie möglich.
Bei der Stadtspitze fanden die Wirtschaftslobbyisten Unterstützung, andere aber hielten dagegen; die Grünen bestanden in einem Antrag auf der Reduzierung. Gegen ihre und die Stimmen der Linken bleibt es jedoch bei der Ausweitung. Oberirdische Stellplätze, argumentiert der städtische Wirtschaftsreferent Horst Müller, seien ein klarer Standortvorteil gegenüber den Nachbarkommunen, die Fürth in puncto Innenstadt trotz der Neue-Mitte-Impulse noch immer erheblich voraus seien.
Ausreichendes Angebot
Müller verwies zudem auf eine Bürgerumfrage aus dem laufenden Jahr. In ihr sei die ÖPNV-Versorgung mit Bus und U-Bahn positiv, das Parkplatzangebot in der City hingegen negativ bewertet worden. Kein Verständnis für diese Sichtweise haben Grüne und Linke. Es gebe ausreichend Kapazizät in den Parkhäusern und auf der kleinen Freiheit; die Stadt komme Autofahrern mit der fast vollständigen Nutzung der Freiheit zu sehr entgegen, so Grünen-Fraktionschef Harald Riedel. Von einem „vollkommen antiquierten Autowahn“ spricht der Linke Ulrich Schönweiß.
Für einen Mittelweg plädierte die SPD: Man solle 2017 am Status quo festhalten und dann neu darüber diskutieren. Ein Vorschlag, der die große Mehrheit des Rats fand, die Gegner aber nicht besänftigen kann. Man werde auch in einem Jahr wieder Gründe finden, warum es so weitergehen muss, wandte Riedel ein.
Vor falschen Akzenten in der Diskussion warnte indes der Wirtschaftsreferent. Es gehe „nicht um die Alternativen wunderschön gestalteter freier Platz oder Parkplatz“, sondern nur um die Aufstockung des ohnehin vorhandenen Parkplatzes. Er könne nicht nachvollziehen, welchen Nutzen die andernfalls verbleibende freie Fläche bringen soll, die vor deren Umzug zum Bahnhofplatz von Wochenmarktständen belegt war.
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