Ilek-Konzept für die Allianz Biberttal-Dillenberg
7.12.2015, 06:00 UhrDas Konzept kostet die beteiligten Gemeinden rund 80 000 Euro und wird mit 75 Prozent vom Amt für ländliche Entwicklung Mittelfranken mit Sitz in Ansbach bezuschusst. Die Kommunen, die alle der Kommunalen Allianz Biberttal-Dillenberg angehören, wollen künftig stärker vernetzt denken, planen und handeln.
Das agrarstrukturelle Entwicklungskonzept aus dem Jahr 2005 und die Daten, die für das europäische Förderprogramm Leader erhoben wurden, seien auch für Ilek als Basis zu werten. Darauf wies Roßtals Bürgermeister Johann Völkl die rund 60 Teilnehmer hin. Doch er ergänzte auch: „Unser Umfeld verändert sich rasant, und wir stehen ständig vor neuen Herausforderungen.“
Völkl bedauerte, dass die Stadt Zirndorf als Mitgliedskommune der Allianz nicht bei Ilek mitzieht. Der dortige Stadtrat hatte mit Verweis auf ein eigenes Stadtentwicklungskonzept die Teilnahme verweigert.
Einen Blick von außen auf das Allianzgebiet hatten die Planer, Projektleiter Johannes Klüpfel und Sigrid Ziesel, geworfen. Sie legten die Besonderheiten, Stärken und Schwächen des Raumes um Biberttal und Dillenberg dar. Stadtplaner Klüpfel nannte die Herausforderungen beim Namen: Bevölkerungszuwachs mit verändertem Bedarf an die Wohnungsgröße, denn es wird noch mehr Ein- bis Zweipersonenhaushalte geben, schonender Flächenverbrauch oder Stärkung der örtlichen Nahversorgung.
Die Besonderheit des Allianzgebietes liegt für Klüpfel vor allem in seiner differenzierten Struktur. Im Osten finde man ein dem verdichteten Ballungsraum zugewandtes Siedlungs- und Wirtschaftsgebiet, im Westen noch eine dörflich und bäuerlich geprägte Kulturlandschaft.
Letztere machte die Landschaftsarchitektin Sigrid Ziesel zum Thema. „Diese Landschaft ist von zahlreichen Wasserläufen geprägt und das bringt wunderschöne, rhythmische Tal- und Hügelverbindungen hervor. Das ist ein Pfund, mit dem die Gemeinden wuchern können“, gab sie sich überzeugt. Ziesel hatte damit aber auch ein Defizit des Gebietes angesprochen. Die Bürger der Metropolregion schwärmten zwar in ihrer Freizeit in alle Richtungen aus, allein der nahe Westen werde kaum bereist.
Ziesel warf dann auch den Slogan „Die Stadt entdeckt den Westen“ in den Zuhörerraum und ergänzte in ihrer Beschreibung, dass auch Baudenkmäler (Cadolzburg), intakte Ortsbilder (Roßtal) und Freizeiteinrichtungen (Palm Beach, FunPark) sich dazu eignen, die Attraktivität als Naherholungsgebiet darzustellen.
Welch wertvolles Engagement die Bürger aufbringen, zeigte sich in den anschließenden Arbeitsgruppen. Konzentriert wurden aktuelle Defizite und Schwierigkeiten, aber auch Wünsche und Visionen zu den Themenbereichen Wohnen und Arbeiten, Erholung, Bildung und Soziales, Energie, Landnutzung und Natur benannt und zusammengetragen.
„Derzeit werden die in Roßtal erarbeiteten Inhalte von den Planungsbüros katalogisiert und thematisch zusammengefasst“, beschrieb Oberasbachs Bürgermeisterin Birgit Huber in einem Gespräch mit den FLN das weitere Vorgehen. Huber vertritt bei Ilek als politisch Verantwortliche Oberasbachs die größte Kommune und ist daher für die Koordination zuständig.
„Wenn die Liste die Rathäuser erreicht hat, müssen wir Bürgermeister uns in einer Lenkungsgruppe mit den Inhalten auseinandersetzen“, erläuterte sie. Dann würden die Ideen, die von „sehr konkret bis sehr abstrakt“ reichten, bewertet und kommentiert. In einem zweiten Bürgerworkshop, der im April 2016 geplant ist, werden dann Prioritäten gesetzt und Inhalte detaillierter erfasst, kündigte sie die weitere Bürgerbeteiligung an.
Wer darüber hinaus Interesse an der Kommunalpolitik seiner Heimat hat, kann sich auf der Homepage www.biberttal-dillenberg.de umsehen. Dort soll die Ergebnisliste aus dem Workshops zeitnah veröffentlicht werden.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen