In der Fürther Südstadt toben sich die Bauträger aus

03.09.2013, 22:00 Uhr
In der Fürther Südstadt toben sich die Bauträger aus

© Berny Meyer

Bereits seit Februar ist das historische Gärhaus aus dem Jahr 1896 Geschichte — Denkmalschützer konnten den Abriss nicht verhindern. Die Zukunft des Tucher-Geländes, zumindest eines nicht unwesentlichen Teils, gestalten jetzt die Immobilienfirmen Sontowsk i& Partner aus Erlangen und Bauhaus Liebe & Partner aus Nürnberg. In der vergangenen Woche hat S&P mit den Bauarbeiten für die „Klassikgärten“ begonnen. Vier Mehrfamilienhäuser errichtet die Firma, 47 Wohnungen entstehen dabei. Frühestens Ende 2014 können die Mieter einziehen. 8700 Quadratmeter des 50000 Quadratmeter großen Brauerei-Geländes hat S&P für das Vorhaben vom Grundstückseigentümer, der Münchner Inselkammer-Gruppe, erworben. Außerdem übernehmen die Erlanger die Erschließung des gesamten Areals, das sich in den „Wohnpark Rednitzaue“ verwandeln und am Ende 400 Wohnungen fassen soll.

7400 Quadratmeter hat sich derweil Bauhaus gesichert; der Bauträger hat an der Dambacher Straße ebenfalls den ersten Abschnitt seiner „Logengärten“ in Angriff genommen. Nach Firmenangaben sind fünf Gebäude mit 79 Wohnungen geplant, die im Laufe des Jahres 2015 fertig werden.

© Berny Meyer

Unweit des Brauerei-Geländes ist in der Herrnstraße, Ecke Simonstraße bereits ein stattlicher Rohbau aus dem Boden gewachsen: Auf dem Grundstück der früheren Kunstanstalt Krugmann, die ebenfalls abgerissen wurde, wird seit Februar am ersten Teil der „Herrnhöfe“ gearbeitet. Dahinter steckt die Nürnberger Firma Project Immobilien. Zurzeit wird die Haustechnik installiert und es werden die Dacharbeiten begonnen.

Insgesamt sieben Mehrfamilienhäuser mit 133 Wohnungen sollen hier um drei neue Höfe angeordnet werden. Man komme so rasch voran, sagt Firmensprecher Johann Buchner, dass die ersten Bewohner wohl schon Anfang 2014 einziehen können. Mit dem zweiten Abschnitt will der Bauträger im Februar 2014 loslegen.

Wieder einen Steinwurf weiter lässt sich seit Anfang des Jahres ein Neubau bewundern, der allerdings nicht zum Wohnen dient: Das Finanzamt in der Herrnstraße hat Zuwachs bekommen. In unmittelbarer Nachbarschaft wird zurzeit der Altbau saniert.

Neues ersetzt Altes

Aus dem Stadtbild verschwunden ist der markante 50er-Jahre-Komplex der Baugenossenschaft Volkswohl an der Ecke Amalien-/Ludwigstraße. Die sechs Häuser wurden im Juli abgerissen, die Volkswohl ersetzt sie durch moderne, barrierefreie und etwas höhere Neubauten. Die 79 Wohnungen sollen erheblich größer ausfallen als die 78, die es hier bislang gab.

Wo sich sonst noch etwas getan hat? An der Waldstraße, nahe dem Südstadtpark, hat sich das „Park-Carrée“ von P&P breit gemacht: 214 Wohnungen in drei Blocks. P&P war zudem in der Fichten-/Ecke Ludwigstraße aktiv, wo 62 Ein- bis Dreizimmerwohnungen entstanden, Zielgruppe sind Studenten und junge Berufstätige. Ebenfalls in der Fichtenstraße hat die Nürnberger Schultheiß Wohnbau AG im Juni Richtfest für die „Fichtenhöfe“ gefeiert. 22 der 40 Wohnungen sind bereits bezogen; der Rest wird im November fertig und ist — bis auf vier Wohnungen — bereits verkauft.

Ein Ende ist noch nicht in Sicht: Oberbürgermeister Thomas Jung hat jüngst erwähnt, dass eine Baugenossenschaft, deren Namen er noch nicht nennen wollte, ein Projekt in der Südstadt angekündigt hat...

9 Kommentare

Milchbaer

Was mich stört bzw. mir Sorgen macht ist die Tatsache diese Wohnungen am Ende wieder alle am oberen Preislimit liegen werden. Die Stadt wächst aber Sozialvertäglicher Wohnungsbau findet auch hier nicht statt und bezahlbarer Wohnraum verschwindet immer mehr.

elmi

austoben ist der richtige begriff, wie die baumschäden auf der seite des krugmann areals in der simonstrasse zeigen die vor wenigen jahren auf steuerzahlerkosten neu gepflanzt wurden.wer genehmigt überhaupt diese arbeiten ohne möglichen baumschutz? der wegfall von parkplätzen dort und der bushaltestelle dort sind nur ein paar nebensächlichkeiten..

Claus aus Fürth

Neuer Wohnraum ist ja schön und gut, Fakt ist aber auch das die Südstadt ab 18:00 von den Parkplätzen her aus dem letzten Loch pfeift. Lieber OB sieh werden jetzt zwar sagen das diese Neubauten eine Tiefgarage haben und damit das Problem nicht vergrößert wird, dies ist aber auch nicht zutreffen da viele Familien mittlerweile zwei Autos besitzen. Die Verantwortlichen der Stadt sollen ruhig mal Abend z.B. in die Herrnstraße fahren und sich einen Parkplatz suchen. Aber solche tägliche Probleme der Anwohner gehen ja bei der Stadt unter.

Südstädter

Zuug von neubürgern schafft Nachfrage nach Infrastruktur.. Wie steht es um die KiTa-Plätze, wie um die Kapazitäten der Grundschulen? Schon jetzt arbeiten manche dieser Einrichtugnen weit oberhalb ihrer Kapazitätsgrenzen. Darüberhinaus: Welches Klientel wird das Whg.angebot anlocken? Die Südstadt hat nicht die besten Erfahrungen (als ein Bsp. sei der Sonnenhof genannt) mit großen Projekten gemacht.

xyz

Wenigstens "baut" nicht die "Alpha"-Gruppe, sonst wäre dort die nächsten zehn Jahre ein Parkplatz.