Klimaschutz: Fürth will umfassendes Konzept entwickeln
18.12.2019, 06:00 UhrMit einem Dankeschön begann der Oberbürgermeister das Pressegespräch: Der Dank galt Families for Future, die vor wenigen Tagen auf 34 Seiten "Bausteine" für ein Klimaschutzkonzept geliefert haben. Die Anregungen seien willkommen, versicherte Thomas Jung, er selbst habe sich schon zweimal "in angenehmer Atmosphäre" mit der Gruppe ausgetauscht. "Ich glaube, wir sitzen im gleichen Boot", sagte er. Unterschiedlich sei vielleicht nur die "Taktzahl der Ruderschläge".
Gemeinsam mit dem städtischen Umweltreferenten Mathias Kreitinger – seit kurzem ist er auch Klimaschutzreferent – erinnerte Jung daran, dass Fürth sich zur "Klimaschutzstadt" entwickeln soll. Wegweisende Beschlüsse dafür hat der Stadtrat im Juli gefasst.
Ihm sei wichtig, dass man dabei einem Plan folgt, betonte Kreitinger. Auf den "Klimaschutzfahrplan", den sich Fürth für den Zeitraum 2010 bis 2020 gab, soll nun ein "integriertes Klimaschutzkonzept" für die Jahre 2020 bis 2030 folgen. Es soll die langfristige Strategie beschreiben, die die Stadt verfolgt, und Maßnahmen definieren, mit denen Fürth sich an den Klimawandel anpasst. Ab dem Frühjahr werde die Stadtverwaltung das Konzept entwickeln, kündigt Kreitinger an – dabei sollen "alle relevanten Akteure" der Stadtgesellschaft, also auch Gruppen wie Families for Future, einbezogen werden.
Nötig war es dafür nach Kreitingers Überzeugung, eine Übersicht zu erstellen, wo die Stadt in Sachen Klimaschutz derzeit steht. Mit der "Positionsbestimmung" beschäftigt sich heute Nachmittag der Stadtrat.
Interessenskonflikte werden in den nächsten Jahren nicht ausbleiben, sagt Rathauschef Jung. Er sehe sich dabei nicht als "Durchpeitscher" für den Klimaschutz, sondern als Moderator. Ziel sei es, dass "möglichst viele sich mit den Vorhaben identifizieren können". Die Klimakonferenz in Madrid nannte er "einen ganz traurigen Gipfel". Nun alle Bemühungen bleiben zu lassen, sei aber keine Option: "Man darf sich von globalen Rückschlägen nicht entmutigen lassen, sondern muss lokal umso mehr etwas tun", sagt Jung. Das sei man der jungen Generation schuldig.
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