Langenzenn: Stadt erzeugt mehr Strom, als sie verbraucht
8.2.2020, 21:00 UhrAnlass der Prüfung ist ein Antrag auf einen Bebauungsplan für Freiflächen-Photovoltaik in Keidenzell, der bereits im Jahr 2012 erstmals vorgelegt worden war. Damals hatten die Stadträte eine weitere Ausweisung von Photovoltaik auf Flächen für die Landwirtschaft nicht zugelassen.
Die Ausgangslage hinsichtlich Leistungsfähigkeit, Preis und Förderung der Module sei 2012 noch völlig anders gewesen, begründet das Bauamt die damalige Skepsis. Geschätzt ergibt sich im Vergleich zu den beiden in Langenzenn realisierten Anlagen heute 400 Prozent mehr Leistung und nur noch ein Viertel der Herstellungspreise.
Gesetzesänderungen haben unterdessen die Genehmigung von Solaranlagen auch auf Acker- und Grünlandflächen erleichtert. Die Staatsregierung hat 2017 beschlossen, dass bis zu 30 Projekte im Jahr in einem sogenannten benachteiligten Gebiet den Zuschlag erhalten können, seit im vergangenen Jahr sogar 70 Solarparks auf landwirtschaftlichen Flächen. Auf solchen Arealen in benachteiligten Gebieten kann Solarstrom zum Preis von rund fünf Cent pro Kilowattstunde erzeugt werden, auch in Form eines Bürgersolarparks.
Langenzenn rühmt sich ohnehin, Vorreiterin in Sachen erneuerbarer Energien zu sein. In der Zennstadt wird seit einigen Jahren deutlich mehr Strom erzeugt als alle Haushalte und Firmen zusammen verbrauchen. "Natürlich ist dies nur ein rechnerischer Wert, der uns nicht zum Ausruhen animieren darf", so Bürgermeister Jürgen Habel (CSU). "Sehr viele Dachflächen harren einer zusätzlichen Nutzung."
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