Lichterfest statt Weihnacht? Vorwurf empört Fürther Schulleiter

22.12.2013, 22:00 Uhr
Weihnachten als Politikum: In Fürth wird derzeit heiß darüber diskutiert.

© colourbox.com Weihnachten als Politikum: In Fürth wird derzeit heiß darüber diskutiert.

In einem Schreiben an Oberbürgermeister Thomas Jung ist von einer „Gruppe verärgerter Eltern“ die Rede. Anlass: Am Hardenberg-Gymnasium dürfen sich Kinder angeblich nicht mehr „schöne Weihnachten“ wünschen. Und an der John-F.-Kennedy-Grundschule träfen sich die Kinder, wie es heißt, jetzt zum „Lichterfest“ statt zur Weihnachtsfeier, um Bürger mit Migrationshintergrund nicht zu beleidigen. Auf Facebook ist dazu eine Debatte mit klar rechtspopulistischer Tendenz im Gang.

Auf FN-Nachfrage sagte Grundschulleiterin Christiane Racher, in ihrem Haus sei das Weihnachtsfest nie infrage gestellt worden. Wie immer gebe es in jeder Klasse Weihnachtsfeiern. Zusätzlich habe der Elternbeirat Mitte Dezember erstmals ein „Lichterfest“ veranstaltet. Der Titel habe aus diversen Gründen Anklang gefunden. Zum einen habe jeder zweite Schüler an der John-F.-Kennedy-Schule ausländische Wurzeln, und „alle sollten sich eingeladen fühlen“. Zum anderen habe man an das Luciafest gedacht, das zur Monatsmitte in Schweden gefeiert wird. Mädchen tragen dabei Lichterkränze auf dem Kopf. Passend war der Name Racher zufolge auch, weil der Pausenhof für das Fest mit vielen Kerzen und Lampions geschmückt wurde. „Das eine schließt das andere nicht aus“, findet die Schulleiterin und bemerkt, beim Lichterfest seien christliche Weihnachtslieder gesungen worden.

Für Dietmar Jungkunz, Chef des Hardenberg-Gymnasiums, sind die Vorwürfe eine „impertinente Unterstellung“. Ein Verbot, einander „schöne Weihnachten“ zu wünschen, habe es an der Schule nie gegeben, ein Weihnachtskonzert hingegen sehr wohl. Überdies stehe im Schulhaus ein großer, geschmückter Christbaum und einen Adventskranz habe man auch.
 

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