Mehr Besucher in Fürther Gottesdiensten: Eine Einladung per Post soll Lust auf den Kirchgang machen

FÜRTH - Mehr Menschen für die Gottesdienst begeistern? Am kommenden Sonntag soll das gelingen. Mit einer ungewöhnlichen Aktion.

"Lade jemanden ein zu etwas, was dir viel bedeutet", so heißt der Leitsatz der Aktion "Back to Church". Die Idee stammt aus England; in Manchester motivierte ein Pfarrer so seine Gemeinde, am nächsten Sonntag jemanden zum Gottesdienst mitzubringen. Die Erfahrung war: Menschen lassen sich dazu tatsächlich einladen.

Unter dem Titel "Gottesdienst erleben" haben sich daraufhin in einer Pilotphase in den Jahren 2016 und 2017 Gemeinden, Regionen, Kirchenkreise und Dekanate auch in Deutschland auf einen eigenen Weg gemacht, um den Sonntagsgottesdienst offensiv zu bewerben. Den kommenden Sonntag hat jetzt die Evangelische Landeskirche in Bayern in diesem Jahr zum "Back-to-Church-Sonntag" erklärt.

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Von Gwendolyn Kuhn

Viele Kirchengemeinden aus der Stadt und dem Landkreis Fürth sind dabei. "Von einem tollen Konzert erzählt man doch auch und lädt dazu ein", sagt Pfarrerin Marie Schoenauer aus Laubendorf. Sie mag die Idee des Einladens. Gemeinsam mit ihren beiden Langenzenner Kollegen Friedrich Schuster und Stefan Stauch unterstützt sie die Aktion und wirbt seit einigen Wochen dafür mit speziellen Postkarten, die in den Kirchen und Pfarrämtern bereitliegen.

Das Team will die Gemeindemitglieder ermutigen, auf kreative Art Freunde, Kollegen oder Nachbarn zum Gottesdienst am 24. September zu bewegen. Die Postkarte soll dabei helfen: Wer mitmachen will, kann sie ausfüllen, entsprechend adressieren, den Gottesdienst und die Uhrzeit darauf vermerken und dann als Einladung abschicken.

In der Langenzenner Klosterkirche (Prinzregentenplatz 2) etwa beginnt der Gottesdienst um 10 Uhr. Das Motto stammt aus Psalm 139: Gott kennt mich so, wie ich bin. Pfarrerin Schoenauer verrät, dass es dazu beim anschließenden Kirchenkaffee eine Aktion gibt, die den Teilnehmenden zeigen soll, dass jeder Mensch gut und wunderbar gemacht ist. Für sie selbst sei der Sonntagsgottesdienst "ein wohltuendes Ritual, das mich für die neue Woche stärkt".

"Viele wissen oft gar nicht so genau, warum sie nicht mehr kommen", sagt die Pfarrerin. "Unter der Woche macht jeder so vor sich hin, aber einen Tag für Gott bewusst zu gestalten, tut einfach gut. Vielleicht ist das ein guter Anlass, mal wieder vorbei zu schauen."

Die Postkarten, mit denen eine Person eingeladen werden kann, liegen in den offenen Kirchen in Fürth und im Landkreis aus.