Millionen-Projekt: Richtfest für Fürths neue Feuerwehrwache

Claudia Ziob

Lokalredaktion Fürth

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28.9.2018, 20:37 Uhr
Der Rohbau ist fast fertig: Endlich sei man auf dem Weg "in ein neues Feuerwehr-Jahrhundert", sagt Feuerwehrchef Christian Gußner.

© Foto: Hans Winckler Der Rohbau ist fast fertig: Endlich sei man auf dem Weg "in ein neues Feuerwehr-Jahrhundert", sagt Feuerwehrchef Christian Gußner.

Feuerwehrzentrale – so nannte man 1908 das prächtige Sandsteingebäude an der Königstraße, aus dem heraus fortan die Brandschützer zu ihren Einsätzen eilen sollten, anfangs noch mit Pferdefuhrwerken. Der repräsentative Bau wurde am 26. September 1908 eingeweiht, wie Christian Gußner, Chef der heutigen Berufsfeuerwehr, bei der Feierstunde am Schießanger in Erinnerung rief. Fast exakt 110 Jahre später konnte er nun selbst sagen: "Heute ist ein großer Tag für die Feuerwehren der Stadt Fürth." Und nicht nur für sie: Letztendlich erhalte die Fürther Bevölkerung eine neue Feuerwache.


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Gußner und seine Mannschaft haben gelernt, sich mit ihrem bisherigen Quartier zu arrangieren, das aus einer ganz anderen Zeit stammt. Trotz des Charmes, den das Jugendstilhaus hat: Sie sehnen einen Neubau seit langem herbei. Nach vielen Verzögerungen und beinahe "16 zähen Jahren" Planungszeit sei jetzt endlich sichtbar, dass er entsteht, so Gußner.

Millionen-Projekt: Richtfest für Fürths neue Feuerwehrwache

© Hans Winckler

"Schon imposant" sei der neue Komplex geraten, sagte Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung beim Richtfest vor zahlreichen Gästen. Neben der Berufsfeuerwehr waren viele Kollegen der Freiwilligen Feuerwehren, von THW, BRK und DLRG gekommen, dazu die benachbarten Schützen und Vertreter der Stadtverwaltung, der Politik und der Polizei. Die neue Feuerwache sei zwar als schnörkelloser Zweckbau konzipiert – doch sie bringe "Größe und Stärke" zum Ausdruck, findet Jung, und sei einer Stadt mit inzwischen mehr als 130.000 Einwohnern angemessen.

"Ein historisches Ereignis" 

Dem OB war es ein Anliegen, den Feuerwehrkräften dafür zu danken, dass sie "so lange unter verheerenden Bedingungen in der alten Wache ausgeharrt" haben. Immer wieder hätten sie improvisieren und handwerkliches Geschick beweisen müssen: "Sie haben sich die neue Feuerwache verdient!" 25 bis 30 Millionen Euro investiere die Stadt in den Bau – das letzte Vorhaben in dieser Größenordnung sei 2007 das Fürthermare gewesen.

Baureferentin Christine Lippert sprach von einem "historischen Ereignis". Die Brandschützer könnten sich auf ein großes Quartier freuen, "in dem Sie sich verlaufen können und in dem Sie ruhig schlafen können", ohne den Lärm der Königstraße – aber freilich auch ohne Kirchweih vor der Tür.

Zusammen mit Jung hofft sie, dass nun, wo der Rohbau weitgehend fertig ist, auch der Innenausbau zügig voranschreiten wird. Gußner malte sich in seiner Rede schon aus, wie das einmal sein wird: wenn die Feuerwehr beim Ausfahren aus der Halle nicht mehr mit den Spiegeln an den Toren hängen bleibt, wenn keine Schränke mehr im Flur herumstehen und es keine Vierbettzimmer mehr gibt, wenn Fahrzeuge nicht mehr im Freien repariert und unter Missachtung von Sicherheitsabständen beladen werden müssen ... 

Klappt alles reibungslos, soll die Feuerwehr im Frühjahr 2020 umziehen.

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