Mini-Paten sollen Familien stützen
25.7.2013, 16:00 Uhrunterstützen sollen. Rund 25 Männer und Frauen haben sich schon bereiterklärt, sich zu engagieren – weitere werden gesucht.
Ihre Aufgaben sind vielfältig und individuell auf ihre eigenen Fähigkeiten und die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt. In dem Modellprojekt sollen sie den Familien gezielt in den grundlegenden ersten Jahren der Entwicklung der Kleinsten mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die Familienpaten können, so der Anspruch, Orientierung und Sicherheit bieten, wenn Eltern überfordert sind — und durch Internet, Ratgeber und zahllose Foren möglicherweise auch überinformiert und verunsichert.
Das Spektrum der Familienpaten-Hilfe reicht vom Ausfüllen von Formularen über die Begleitung bei Behördengängen bis hin zur Betreuung von Kindern bei der Freizeitgestaltung oder im schulischen Bereich. Langfristiges Ziel für die Paten ist es, sich selbst schlichtweg überflüssig zu machen, nachdem sie die Familien über maximal zwei Jahre begleitet und fit gemacht haben — weil ihre Dienste im Idealfall dann nicht mehr benötigt werden.
Damit das gelingen kann, bekommen die angehenden Helfer in drei Wochenend-Schulungen Informationen über die verschiedenen Familienformen und die Besonderheiten der Kleinsten, aber auch Wissen über einfühlendes Zuhören, Selbstreflexion und Gesprächsführung vermittelt.
Familienpaten gibt es bereits seit einigen Jahren. Sie unterstützen aber jene Familien, die keine ausreichenden Ressourcen zur Bewältigung des Alltags haben und dadurch in eine Überforderungssituation rutschen — oder längst in der Krise angelangt sind.
Das neue Projekt wurde gezielt auf den Sektor der „Minis“ ausgedehnt, weil der Bedarf hier, so die Erfahrungen im Mütterzentrum, groß ist. Es handelt sich beim neuen Projekt um eine Kooperation von Koki (Netzwerk frühe Kindheit), Erziehungsberatung der Stadt Fürth und dem Mehrgenerationenhaus in der Gartenstraße. Gefördert wird es mit Mitteln des bayerische Familienministeriums.
Guiomar Göhring hat sich als Patin für Jungen und Mädchen unter drei Jahren gemeldet, weil sie es gut findet, sich für ihre Mitmenschen zu engagieren. „Ich selber habe für mein Kind unter anderem vom Bezirk Mittelfranken sehr viel Unterstützung bekommen und möchte etwas davon zurückgeben“, sagt die 38-jährige gebürtige Portugiesin. Waltraud Günther wiederum ging vor vier Jahren in Rente, suchte „nach einer sinnvollen Aufgabe“ und entschloss sich, sich verstärkt um alleinstehende Mütter und ihre Kinder zu kümmern“.
Auch die 50-jährige Marion Süß möchte für die gute Sache Einsatz zeigen und hörte voller Interesse den Ehrenamtlichen zu, die von ihrer Tätigkeit als Paten berichteten und die Schulungen ebenso wie die Unterstützung durch Fachleute des Mütterzentrums lobten. Sie schilderten, wie sie selbst durch das Ehrenamt wuchsen, eine neue Sicht auf Themen wie Achtsamkeit und Toleranz bekamen und ihren Blick für das Machbare schärften.
Zur Arbeit mit den „Minis“ gibt es natürlich noch keine Praxis-Erfahrungen. Die werden die neuen Paten aber sammeln, wenn sie ihre Schulungen absolviert haben — die erste ist im Oktober geplant.
Wer sich für die Aufgabe interessiert, kann sich unter der Rufnummer (0911) 772799 im Mütterzentrum melden.
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