Mit Franken-Akzent zum König der Könige
16.12.2009, 00:00 Uhr Johann Pachelbels Kanon und je ein Concerto Grosso von Arcangelo Corelli, dem eigentlichen Erfinder der Gattung, sowie von Jubilar Georg Friedrich Händel waren die Instrumentalstücke, die klangschön, wenn auch in den rhythmisch anspruchsvolleren Passagen nicht immer ganz akkurat gespielt wurden. Dem Hörgenuss taten gelegentliche Unsauberkeiten wenig Abbruch, so überzeugt und überzeugend brachte das kleine, weitgehend aus engagierten Laien bestehende Orchester die vielen bekannten Werke dar; dazu kamen die erstklassige Violinstimme von Thomas Kelber und der wie ein Rückgrat Halt gebende Kontrabass von Helmut Nützel.
Der Zusammenklang mit dem ebenfalls recht kleinen Vokalensemble zeigte beide Gruppen von ihrer besten Seite. Vier Bachchoräle setzten den Grundton für eine festliche Einstimmung auf Weihnachten, bei der auch Feinheiten nicht zu kurz kamen. Beeindruckend der Kontrast zwischen dem getragenen «Wie soll ich dich empfangen» und einem frischen, begeisterten «Brich an, du schönes Morgenlicht» mit bewegend zartem Decrescendo auf jener Schlusszeile, die die Hoffnung auf Frieden ausspricht.
In Händels «Messias»-Chören überzeugten die Sänger ebenfalls, auch wenn die englische Aussprache einen entschieden deutschen Einschlag hatte, der zunächst irritierte. Doch insbesondere die Soprane vermittelten den Jubel des Weihnachtsgeschehens auf mitreißende Weise und meisterten auch das sich steigernd wiederholte «King of Kings» aus dem «Halleluja» ohne unschöne Verschleißerscheinungen – und das gleich zweimal hintereinander, da das Publikum sich nicht ohne Zugabe entlassen ließ.
Ein Finale mit Pauken und Trompeten, eine gelungenee Einstimmung auf das Fest und eine Steiner Oase mitten im Trubel der Vorweihnachtszeit. SIGRUN ARENZ