Mühelos Grenzen überwunden
23.3.2015, 20:11 UhrIns Café des Kulturorts Badstraße 8 an der Uferpromenade hatte der Fürther Ableger des Vereins berufstätiger Frauen, „Soroptimist International“, eingeladen: eine wohltätig ausgerichtete Organisation wie der Lions Club und der Rotary Club. Mit der großen Resonanz hatten die Organisatorinnen um die Fürther Vereinschefin Elisabeth Reichert (Sozialreferentin der Stadt) nicht gerechnet.
Schon beim Betreten des Cafès stieg den Teilnehmerinnen am Treffens der Geruch von Weihrauch in die Nase. Erzeugt von Messeret Kasu bei ihrer äthiopischen Kaffeezeremonie. Die Frauen ihres Landes, erzählte sie, nutzten diese Zeremonie, um sich über Probleme auszutauschen, Sorgen zu teilen und Ratschläge zu geben. Geübt schüttelte die 45-Jährige, die auch dem Fürther Integrationsbeirat angehört, einen kleinen langstieligen Topf über einer Flamme, um Kaffeebohnen zu rösten. Aus dem Pulver der gemahlenen Bohnen kochte sie dann in einer bauchigen Kanne Kaffee.
Dazu wurden Popcorn und selbst gebackenes Brot gereicht, dessen würziger Geschmack beeindruckte. Viel Lob gab es auch für das internationale Buffet, das mit seinem Querschnitt landestypischer Gerichte aus aller Welt sämtliche Geschmacksnerven kitzelte. Denkanstöße gab eine Fotoaktion der polnischen Porträtzeichnerin Iwona Lompart. „Vor- und andere Urteile“ war sie überschrieben.
Informationen über die Lebensbedingungen von Frauen in verschiedenen Ländern stimmten nachdenklich. Zur Erheiterung trugen spontan vorgetragene Witze bei, und bei interaktiven Tänzen wie Sirtaki kam man sich rasch näher. Auch Oberbürgermeister Thomas Jung und Ehefrau Heike hatten sich unter die weltoffen Feiernden gemischt. Reichert stellte die Organisation der „Soroptimistinnen“ vor, die sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen und Mädchen einsetzt. Außerdem warb sie um Unterstützung für ein gemeinsames Projekt der drei Fürther Service-Clubs „Lions Club International“, „Rotary Club Fürth“ und „Soroptimistinnen“. Ziel des Engagements: „Wir wollen Flüchtlingen, die für längere Zeit in unserer Stadt leben, Deutschkurse finanzieren.“
Zur Realisierung würden neben Lehrmaterialien, Computern und anderen Dingen jährlich rund 15 000 Euro benötigt. Eine Spendenbox stand bereit. Reichert: „Mit fünf Euro ermöglichen Sie das Deutsch-Lernen eines Flüchtlings für einen Monat, mit fünfzig Euro für fast ein Jahr.“
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