Reich geschmückte Wägen

Nach dem Kärwa-Highlight: Was passiert mit dem vielen Gemüse vom Erntedankfestzug?

Minh Anh Nguyen

Online-Redaktion

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9.10.2024, 12:01 Uhr
Der Erntedankfestzug in der Stadt Fürth.

© Mittelsdorf/Stadt Fürth Der Erntedankfestzug in der Stadt Fürth.

Wenn der Erntedankfestzug der Michaelis-Kirchweih durch Fürth zieht, dann versammeln sich Jahr für Jahr Tausende in den Straßen der Kleeblattstadt. Musizierend, tanzend und winkend waren in diesem Jahr 91 mitwirkende Vereine und Gruppen Teil des Festzuges - mitgebracht hatten sie: viel, viel Gemüse.

Die Fürther Festwägen werden mit Gemüse aus dem Knoblauchsland geschmückt, erklärt ein Pressesprecher der Stadt Fürth. Vereine wie der Heimat- und Volkstrachtenverein, die Evangelische Landjugend Knoblauchsland sowie die Bayerische Jungbauernschaft Landjugendgruppe Gutzberg-Großweismannsdorf führen ihre Wägen, mit aufwendigen Gemüse-Pyramiden und Radieschenkrone geschmückt, durch die Stadt.

Dabei kommt reichlich Gemüse zusammen, erklärt die Stadt. Die Lebensmittel werden aber keineswegs weggeschmissen oder verschwendet. Nach dem Festumzug wurde das Gemüse in der Ufer- und Weiherstraße verkauft. In der Regel kommt der größte Teil dabei weg. Was übrig bleibt, wird dann an die Fürther beziehungsweise Nürnberger Tafel gespendet.

Seit dem 19. Jahrhundert: Erntedankfestzug hat lange Tradition

Fürtherinnen und Fürther feiern seit dem 19. Jahrhundert den Herbstanfang mit einem Erntedankfestzug. Wie die Stadt erklärt, war der Festzug damals nicht ein von langer Hand geplanter Festakt, "sondern ein spontaner Ausbruch des Glücks und der Freude." Damals wuchs im Sommer 1817, nach andauernde Missernten, wie durch ein Wunder aus dem nur noch spärlich vorhandenen Saatgut eine reiche Ernte heran. Die Stadt feierte dieses Ereignis mit einem Erntedankfestzug, welcher zur Kirchweih und durch die Stadt zog.