Behinderungen im Berufsverkehr
Nach Protest am Vormittag: Letzte Generation blockiert erneut Fürther Hauptverkehrsader
17.8.2023, 15:21 UhrMitglieder der "Letzten Generation" haben am Donnerstag mehrere Straßen in Fürth blockiert - nach einer Protestaktion am Vormittag an mehreren Stellen in der Stadt wurde am Nachmittag gegen 15 Uhr nun erneut die Kreuzung Nürnberger/Höfener Straße an der Stadtgrenze von Aktivisten besetzt. Der Verkehr stockte in mehreren Richtungen. Zwar wurde auch diese Demonstration schnell von Einsatzkräften aufgelöst, der Rückstau setze sich aber fort, sagte eine Polizeisprecher. Wie viele Personen diesmal beteiligt waren, ist noch unklar, sie wurden für weitere Ermittlungen an die Kriminalpolizei übergeben.
Mehrere Blockaden an der Stadtgrenze
Die ersten Proteste gab es bereits am Morgen. Gegen 7.30 Uhr hatten Mitglieder der "Letzten Generation" die Fahrbahn zunächst an zwei Hauptverkehrsstraßen in Fürth blockiert: Die Aktivisten demonstrierten an der Pillensteinkreuzung an der Stadtgrenze zwischen Nürnberger Straße und Höfener Straße sowie auf der Südwesttangente (Auffahrt an der Schwabacher Straße) und sorgten damit kurzzeitig für Beeinträchtigungen im Berufsverkehr. Gegen 8 Uhr tauchten dann weitere Demonstranten an der Einmündung der Abfahrt des Frankenschnellwegs (A73) in die Ludwig-Quellen-Straße, ebenfalls an der Stadtgrenze, auf.
Die Polizei konnte die Proteste jeweils innerhalb einer halben Stunde auflösen. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Mittelfranken hatte sich keiner der Aktivisten auf der Fahrbahn festgeklebt. Insgesamt wurden am Vormittag 23 Menschen in Gewahrsam genommen. Sie wurden "größtenteils von der Fahrbahn getragen", so ein Polizeisprecher. Alle wurden zur Polizeiinspektion gebracht.
Gegen die Teilnehmer wird zudem wegen Nötigung und eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ermittelt. Die Beeinträchtigungen seien aufgrund des schnellen Handelns der Einsatzkräfte und des generell niedrigeren Verkehrsaufkommens in der Ferienzeit überschaubar gewesen.
Ein Sprecher des Präsidiums betonte, dass man auf Proteste der "Letzten Generation" gut vorbereitet sei. Mobile und flexible Einheiten seien im Einsatz, um im Falle eines unangekündigten Klimaprotestes schnell eingreifen zu können.
Wie die Polizei mit den Aktivisten weiter verfährt, wird sich noch zeigen. Im Gegensatz zu Nürnberg hat die Stadt Fürth keine Allgemeinverfügung gegen die Klimademonstrationen der "Letzten Generation" erlassen. Eine solche Verfügung verbietet nicht angezeigte Demonstrationen, Teilnehmern droht eine Geldbuße bis zu 3000 Euro.
"Letzte Generation": Weitere Proteste in der Region angekündigt
Der Sprecher erklärte außerdem, dass einige der festgenommenen Demonstranten unter Umständen längere Zeit in Gewahrsam bleiben. Man wolle verhindern, dass sich die Festgenommenen an weiteren Klimademonstrationen in den nächsten Tagen beteiligen. Auf Nachfrage bestätigte ein Sprecher der "Letzten Generation", dass es weitere Proteste geben werde - auch in Nürnberg.
Der Artikel wurde um 15:20 Uhr aktualisiert.
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