Neue Materialien Fürth: Raffinierter Weg zum Hohlraum
8.3.2017, 06:00 UhrDer große graue Kasten sieht auf den ersten Blick unscheinbar aus und trägt den abstrakten Namen "Xline 2000R". Doch dahinter steckt viel technische Raffinesse: Denn die Anlage arbeitet auf der Basis des sogenannten selektiven Laserstrahlschmelzens. Das ist ein schichtweise arbeitendes, pulverbettbasiertes Fertigungsverfahren – auch Additive Fertigung genannt. Dabei werden einzelne Bauteile aus Metallpulver schichtweise unter Einwirkung eines Laserstrahls hergestellt.
Der enorme Vorteil dieser Technologie ist, dass durch sie filigrane Strukturen, Freiformflächen und Hohlräume produziert werden können, die mit herkömmlichen Produktionsverfahren bislang nicht zu realisieren waren. Diese Additive Fertigung ermöglicht, Gewicht einzusparen. Deswegen ist diese Art der Produktion vor allem für die Automobilindustrie interessant sowie für die Luft- und Raumfahrt.
In den nächsten drei Jahren soll in den Räumen der "Neuen Materialien Fürth", einer Landesforschungseinrichtung des Freistaats Bayern, nun intensiv in Sachen "Additive Fertigung" geforscht werden. "Es ist ein aufregendes Projekt für jeden Beteiligten", betont Professor Dr. Robert Singer.
Er wird unter anderem gemeinsam mit Prof. Dr. Carolin Körner, Inhaberin des Lehrstuhls Werkstoffe und Technologie der Metalle der Uni Erlangen, und Dr. Martin Franke an der Weiterentwicklung der neuen Technologie arbeiten. Bislang sind mit der neuen Maschine Aluminiumbauteile hergestellt worden, die in Automobilkarosserien verwendet werden können.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich vorher registrieren.
0/1000 Zeichen