Neue Stadtführer: Fürth wappnet sich fürs Jubiläum
31.7.2017, 16:00 UhrEs ist eine bunte Gruppe, die künftig Gäste durch die Kleeblattstadt führen wird: Frauen wie Männer, Einheimische und Zugezogene, Pensionäre - darunter Christoph Maier, der ehemalige Umwelt-, Rechts- und Ordnungsreferent der Stadt - , Lehrer, Banker, Juristen. "Wir freuen uns über das Engagement der Neuen", sagt Eva Söhnlein von der Tourist-Information, "das ist dringend notwendig."
Acht Rundgangsleiter waren zuletzt im Auftrag der Tourist-Info unterwegs. Angesichts des anstehenden Jubiläums "200 Jahre Stadterhebung" und des eigenen Anspruchs, Fürth als Reisedestination voranzubringen, viel zu wenig. Trotzdem wird beileibe nicht jeder genommen. "Die Prüfungen sind wirklich anspruchsvoll", betont Söhnlein. Die Folge: Drei Prüflinge sind glatt durchgefallen, vier weitere werden die abschließenden Tests noch einmal wiederholen.
Die 15, die erfolgreich waren, bekamen jetzt ihre Zertifikate von Oberbürgermeister Thomas Jung und Wirtschaftsreferent Horst Müller überreicht. "Sie haben eine bedeutende Aufgabe als Markenbotschafter für Fürth übernommen", erklärte Jung. Die Stadt werde sowohl aus externer wie interner Perspektive zu wenig als Reiseziel wahrgenommen.
Dabei erwarte man gerade im kommenden Jahr, wenn sich die Stadterhebung zum 200. Mal jährt, viele Besucher. "Der Bedarf ist da und wer gut betreut wurde, verlässt Fürth mit einem anderen Blick", betont der für Tourismus zuständige Wirtschaftsreferent Müller. Die Stadt sei "eine versteckte Perle" und der Fremdenverkehr ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor.
"Ein völlig anderes Bild"
Letzteres hatte Kirsten Janisch jedoch bestimmt nicht im Sinn, als sie sich vor gut einem Jahr für die Stadtführerausbildung anmeldete. Die 57-Jährige wohnt seit zwölf Jahren in der Altstadt und wann immer sie Besuch bekam, führte sie diesen durch die Straßen. "Ich kenne keinen, der danach kein völlig anderes Bild von Fürth bekommen hat", erzählt sie. Mit ihrer Tätigkeit als Rundgangsleiterin möchte sie diese Außensicht etwas geraderücken.
Dass es die Ausbildung in sich hatte, kann sie nur bestätigen: "Für mich als Zugezogene war das Lernen der Jahreszahlen und der Biographien der Prominenten besonders schwer." Während im ersten Semester vor allem die Grundlagen in allgemeiner, jüdischer, Stadt- und Kunstgeschichte geschaffen wurden, ging es in der zweiten Hälfte eher um Didaktik, Kommunikation und Sprache. Die 15 Neulinge haben nun das Rüstzeug für die Einsteiger-Tour sowie die Führung zur jüdischen Geschichte – zum Teil auch fremdsprachig. Für weitere Rundgänge können sie sich spezialisieren.
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