Neue Wohnformen dringend gesucht

24.9.2019, 16:00 Uhr
Neue Wohnformen dringend gesucht

© Roland Huber

Es gibt Themen, die lohnen, von verschiedenen Seiten beleuchtet zu werden. Dazu schließen sich in Fürth schon mal die Caritas, die Diakonie, das Evangelische Bildungswerk und die Katholische Erwachsenenbildung kurz, um im Rahmen einer Veranstaltungsreihe gemeinsam möglichst viele verschiedene Aspekte zusammenzutragen. Zuletzt war das 2016 der Fall. Damals setzte sich das Quartett mit den Flüchtlingen auseinander, die im Jahr zuvor so zahlreich nach Deutschland gekommen waren.

Ende September startet nun unter dem Titel "Wohnung gesucht!? Wohnen in der Stadt – Hürden, Hintergründe, Alternativen" eine neue Reihe mit vier Vorträgen und Diskussionsrunden.

Ein Jahr lang hatte sich zuvor die Fürther Caritas mit Wohnen in all seinen Facetten beschäftigt, Straßenaktionen veranstaltet und Gespräche unter anderem mit Obdachlosen geführt. Erschreckend war für Caritas-Vorstand Michael Bischoff dabei zu sehen, dass das Thema Wohnungsnot nicht mehr nur die Randgruppen betrifft. Seien es früher vor allem Menschen mit geringem Einkommen, psychischen Handicaps, Familien mit vielen Kindern oder Alleinstehende gewesen, die Schwierigkeiten hatten, eine Bleibe zu finden, so gilt dies mittlerweile auch für die Mitte der Gesellschaft. Immer mehr Geld müsse für das Dach überm Kopf ausgegeben werden, nicht selten führe das zu einer "schleichenden Verarmung", sagt auch Stephan Butt, Leiter der Fürther Diakonie.

Suche nach Alternativen

Hintergründe und Ursachen der Wohnungsnot beleuchtet der gleichnamige Vortrag am Donnerstag, 26. September, ab 19 Uhr im Gemeindehaus Auferstehung, Rudolf-Breitscheid-Straße 37. In der Gesprächsrunde tauschen sich Mitglieder der Wohnungsbaugesellschaft WBG, der Schuldnerberatung der Diakonie sowie eine Soziologin aus.

Neben dem Mangel an Wohnraum gewinnt auch die Suche nach alternativen Wohnformen mehr und mehr an Bedeutung. Warum nicht eine Gemeinschaft gründen, in der Jung und Alt zusammenleben und sich gegenseitig unterstützen? Und warum gelingt es alleinstehenden älteren Menschen selten, ihre große Wohnung gegen eine kleine zu tauschen, die aber ähnlich viel kostet? Auch gilt es, mit dem knapper werdenden Platz sparsam umzugehen und dafür beispielsweise die Flachdächer von Supermärkten aufzustocken.

"Alternative Wohnformen im Lebenslauf und experimenteller Wohnungsbau" heißt die Veranstaltung am Donnerstag, 7. November, ab 19 Uhr, ebenfalls im Gemeindehaus Auferstehung. Zu Gast sind diesmal unter anderem Experten zum Thema experimenteller Wohnungsbau, Stadtteilnetzwerke und besondere Wohnprojekte.

Nicht außer acht lassen darf man beim Thema Wohnen auch das Umfeld. Dafür braucht es eine entsprechende Infrastruktur, Erholungsräume und Begegnungsorte. Darüber sprechen zwei Stadtentwicklungs-Experten aus Berlin und Nürnberg. Der Vortrag "Zukunftsorientierte Stadtentwicklung" findet im Gemeindehaus Auferstehung statt am Mittwoch, 11. Dezember, um 19 Uhr.

Bürgerbefragung in der Innenstadt

Den Abschluss der Reihe bildet die Podiumsdiskussion "Gutes Wohnen in Fürth heute und in Zukunft." Verschiedene Aspekte der vorangegangenen Veranstaltungen sollen hier noch einmal zusammengetragen werden. Außerdem fließen Erkenntnisse ein, die das katholische Citypastoral bei der Befragung von Fürther Bürgern gewonnen hat. Diese findet am Samstag, 12. Oktober, von 12 bis 14 Uhr am Dreiherrenbrunnen in der Schwabacher Straße statt.

InfoAlle Termine finden sich im aktuellen Programmheft des Evangelischen Bildungswerks, das ab sofort in den Kirchengemeinden, den Bibliotheken, Buchhandlungen und den öffentlichen Stellen der Stadt ausliegt. Online ist es zu finden unter www.ebw-fuerth.de

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