Norma feiert die neue Firmenzentrale in Fürth

15.7.2016, 22:40 Uhr
Offiziell eröffnet ist der neue Firmensitz seit Freitag, die Mitarbeiter müssen jetzt nur noch umziehen.

Offiziell eröffnet ist der neue Firmensitz seit Freitag, die Mitarbeiter müssen jetzt nur noch umziehen.

Zumindest erweckten Redebeiträge zum Festabend diesen Eindruck. „Vollgas Expansion“ lautete die Devise, die Norma-Vorstand Gerd Köber am Mikrofon launig ausgab. Zuvor hatte er auf Nachfrage bestätigt: Der Jahresumsatz liegt aktuell bei 3,5 Milliarden Euro. Damit gilt Norma nach Aldi, Lidl und Penny als Nummer vier der Discounter in Deutschland.

Seit dem Tod von Unternehmensgründer Manfred Roth im Jahr 2010 seien die Umsätze um 27 Prozent gestiegen, verkündete denn auch Helmut Seidel, Vorsitzender des Stiftungsrats der seither fürs operative Geschäft zuständigen Unternehmensstiftung. Die Ergebnisse hätten sich „sogar vervierfacht“. Mehr noch: Soeben habe Norma das beste Halbjahresergebnis der Firmengeschichte erzielt. Seidel schloss mit den Worten, mit einem „komfortablen Finanzpolster“ sei Norma gerüstet für die Zukunft.

9000 Quadratmeter Nutzfläche umfasst der markante, grau-rote Verwaltungskomplex am westlichen Eingangstor der Stadt. 280 Beschäftigte, darunter das Management, die bisher auf sechs Gebäude rund um die Würzburger Straße verteilt waren, ziehen ab Montag abteilungsweise um. Sechs Wochen soll das große Akten- und PC-Verfrachten dauern. Doch zur Einweihung der neuen Firmenzentrale waren die Büros darin keineswegs leer. 46 Lkw-Ladungen mit Mobiliar vom ergonomischen Stuhl bis zum Telefon wurden nach den Worten von Firmensprecherin Katja Heck bereits angeliefert, die Räume entsprechend eingerichtet. In den Gesamtkomplex — neben dem Verwaltungsbau gibt es an der Manfred-Roth-Straße auch ein großes, 2013 eröffnetes Logistikzentrum – hat das Unternehmen über 40 Millionen Euro investiert.

Der erste Kommentar seines einstigen Freundes Manfred, meinte Ex-Ministerpräsident Günther Beckstein verschmitzt, hätte sicher gelautet: „Allmächd, so riesig, so teuer.“ Letztlich aber wäre für den stets sparsamen und bescheiden auftretenden Manfred Roth, darin waren sich die Redner einig, ein Herzenswunsch in Erfüllung gegangen. Denn der Unternehmenspatriarch hat den Bau einer neuen Zentrale in seiner Heimatstadt noch selbst vorangetrieben — auch als Bekenntnis zum Standort Fürth, wo sein Vater Georg Roth einst mit einem kleinen Lebensmittelgeschäft in der Blumenstraße 3 angefangen hatte.

Als der Sohn dann 1964 die „Norma“ gründete, erinnert sich Jugendfreund Wilhelm Polster, heute 83 Jahre alt und Vorsitzender der gemeinnützigen Manfred-Roth-Stiftung, galt es natürlich, einen Namen zu finden. Er selbst, sagt Polster, habe „Roma“ vorgeschlagen, doch gab es in Fürth eine kleine Fischfabrik mit diesem Namen. Manfred Roth wirbelte die ersten Buchstaben seines Vor- und Nachnamens kurzerhand durcheinander und kam so auf den Namen Norma, der heute auf 1450 Filialen in Deutschland, Österreich, Frankreich und Tschechien prangt und der auf einem beleuchteten Schild auch den Festakt samt Gala-Buffet überstrahlte. Oberbürgermeister Thomas Jung wünschte dem „fränkischen Aushängeschild“ alles Gute für die Zukunft. Mit Fischpralinchen und anderen Köstlichkeiten, mit einem Feuerwerk und viel Musik feierte sich die „Norma-Familie“ schließlich bis in die Nacht.

 

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