Pegida kommt nach Fürth - und Widerstand formiert sich
30.6.2016, 21:45 UhrNach Angaben aus dem Fürther Rathaus steht hinter der Veranstaltung mit dem Titel "Gemeinsam vereint für ein starkes Europa" der Fürther Gernot Tegetmeyer, Organisator der rechtspopulistischen Nürnberger Pegida-Kundgebungen.
Ursprünglich wollten sich die Demonstranten, Tegetmeyer rechnet mit etwa 100 Teilnehmern, um 19 Uhr zu einer Auftaktkundgebung an der Kleinen Freiheit treffen, um von dort zur Jakobinenstraße zu ziehen. Davon konnten Polizei und Ordnungsamt die Veranstalter jedoch abbringen. Der Grund: Sicherheitsbedenken. Sollte die deutsche Fußballnationalmannschaft das EM-Halbfinale erreichen, würden sich am Donnerstagabend voraussichtlich tausende Menschen auf der nahen Fürther Freiheit zum Public Viewing treffen. Anstoß der Partie ist um 21 Uhr.
Die Pegida-Kundgebung weicht daher auf den Bahnhofplatz aus, wo zum Auftakt mehrere Redner sprechen wollen. Von dort laufen die Demonstranten über die Gebhardt- zur Jakobinenstraße und wieder zurück. Das Veranstaltungsende wurde auf 21.30 Uhr festgelegt. Laut dem Fürther Ordnungsamt hat das örtliche Bündnis gegen Rechtsextremismus und Rassismus bereits eine Gegendemonstration angemeldet. Wo sich deren Teilnehmer platzieren dürfen, will das Rathaus nächste Woche in Gesprächen klären.
Dass die Pegida-Kundgebung samt Gegendemonstration womöglich am selben Abend über die Bühne geht wie das Public Viewing auf der Freiheit, nennt Hans-Peter Kürzdörfer, Leiter des Fürther Ordnungsamts, zwar "keine günstige Konstellation“. Der Bahnhofplatz ist seiner Meinung nach aber weit genug entfernt von den Fußballfans.
In Zirndorf will die rechte Szene am Samstag vom Bahnhof zur Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung ziehen. Ein Bündnis aus Gewerkschaft, Kirche und Politik plant, sich dem entgegenzustellen.