Pläne für Radschnellwege nehmen Fahrt auf
8.11.2019, 06:00 UhrDie Realisierung des Radschnellwegenetzes in der Region rückt näher: In dieser Woche haben Vertreter des Staatlichen Bauamts, des Fürther Landkreises und der beteiligten Städte eine Planungsvereinbarung unterzeichnet. Sie bildet die Grundlage, um technische und organisatorische Details für den Bau zwischen den Vertragspartnern zu regeln.
Der eine drückt aufs Tempo, der andere meint: "Nur ned hudeln." Eine Situation fast so, wie es künftig auf den Radschnellwegen zwischen den Radlern zugehen könnte. Mit geplanten vier Metern Breite dürfte dann allerdings genügend Raum für Überholmanöver und individuelle Geschwindigkeitsvorstellungen bleiben.
Planungen: Hier entsteht Nürnbergs erster Radschnellweg
Oberasbachs zweiter Bürgermeister Norbert Schikora (Grüne) jedenfalls will das Projekt möglichst schnell verwirklicht sehen, während sein Amtskollege aus Zirndorf, Thomas Zwingel (SPD), sich durchaus Zeit für fundierte Planungen nehmen möchte.
Das war dann allerdings schon der einzige Dissens bei der Vertragsunterzeichnung im Landratsamt. Egal wer gefragt wurde – gekommen waren Vertreter des Landkreises, aus Nürnberg, Fürth, Zirndorf, Oberasbach und Stein –, jeder freute sich über das Zustandekommen und die damit verbundene Verbesserung der Radinfrastruktur in der Region.
Y-Lösung im Gespräch
Letztlich stehen die genauen Trassenverläufe noch nicht definitiv fest, allerdings zeichnet sich aufgrund der bereits bekannten Machbarkeitsstudie eine sogenannte Y-Lösung ab – also eine Streckenführung, die sich in der Nähe des künftigen U-Bahnhofs Gebersdorf in zwei Äste aufteilen soll.
In Richtung Süden werde Stein angebunden, in Richtung Westen auf der Trasse der ehemaligen Bibertbahn Oberasbach sowie Zirndorf, erklärte Andreas Eisgruber vom Staatlichen Bauamt.
Wann der Radverkehr dann endgültig kreuzungsfrei und unbeeinträchtigt von Autos oder Lastern zwischen Nürnberg und Leichendorf beziehungsweise Stein rollen kann, ist jedoch noch offen. Auf ein verbindliches Datum wollte sich niemand festlegen. Landrat Matthias Dießl (CSU) immerhin gab "spätestens 2025" zu Protokoll. Bis dann soll nämlich die U 3 bis Gebersdorf fertiggebaut sein und der dortige Endbahnhof zu einer "Mobilitätsdrehscheibe und -plattform" werden, so Dießl.
Der Chef des Nürnberger Verkehrsplanungsamts, Frank Jülich, kündigte dort neben einem Park + Ride-Parkplatz auch einen Bike + Ride-Parkplatz an. "Das wird für viele Oberasbacher attraktiv", meint Norbert Schikora und sieht darin ein Mittel, die Probleme durch den Pkw-Verkehr in den Griff zu kriegen. Und wer will, kann dann einmal Richtung U-Bahn hudeln oder auch einfach nur gemütlich radeln.
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