Pläne fürs "Flair": Shopping-Center soll Fürths "Wohnzimmer" sein

16.9.2019, 15:05 Uhr
Pläne fürs

© Illustration: Chapman Taylor

"Willkommen im zukünftigen Wohnzimmer der Stadt Fürth!", sagte P&P-Chef Michael Peter zur Begrüßung. Um die Grundsteinlegung zu zelebrieren, hatte das Unternehmen ins frühere City-Center geladen, das gerade umgebaut wird. Viel nackter Beton ist zurzeit zu sehen, alle Rolltreppen sind verschwunden.

Manches aber ist noch vertraut. Die alten, dunkelroten Bodenfliesen zum Beispiel, über die die Gäste laufen und die irgendwann noch ausgetauscht werden. Durchs markante Glasdach fällt wie früher das Tageslicht. "Auch für mich ist es bewegend, wieder hier zu stehen", bekundet Oberbürgermeister Thomas Jung. "Viele Fürther konnten das Center seit Jahren nicht betreten, aber es ist im Bewusstsein geblieben."

Jung und Peter erinnern in ihren Reden an den schleichenden Niedergang des City-Centers. Dieser habe eine "Einzelhandelskatastrophe" in der gesamten Innenstadt nach sich gezogen, so Jung. Am Ende sei das Angebot in Fürth kleiner gewesen als in Schwabach.

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© Chapman Taylor

Im City-Center seien die nötigen Investitionen nie getätigt worden, analysiert Peter. Erschwerend hinzu kam seiner Einschätzung nach, dass die Eingänge so unscheinbar waren. "Man sprach in der Branche vom am besten versteckten Center Bayerns, vielleicht sogar Deutschlands."

Den Fehler will man korrigieren. Die Eingänge an der Hallstraße und in der Fußgängerzone werden neu und auffallend gestaltet. An beiden Stellen wurden alte Gebäude dafür abgerissen.

Die Lage des Komplexes sei nach wie vor hervorragend, findet Peter. Aufbauen könne man auf "guten Wurzeln": Der Geismannsaal, der sich hier vor dem City-Center befand, habe viele große Veranstaltungen beherbergt. "Es war ein Marktplatz, ein Hotspot in Fürth", so Peter. Hier traf man sich, hier sei Leben, Flair und Atmosphäre gewesen. "So einen Ort wollen wir wieder schaffen."

Mehrere Lounge-Inseln

Dazu beitragen sollen "Lounge"-Bereiche im Inneren, die zum Verweilen einladen sollen. Hier könne man auch mit dem Laptop arbeiten, hier müsse man nichts konsumieren, sagt Jens Siegfried, Geschäftsführer des Architektenbüros Chapman Taylor. Daneben werde es Gastro-Flächen geben. "Jede Fläche hat ein anderes Thema, eine andere Farbe, ein anderes Angebot."

Auch die Kinder der Kunden hat man im Blick. Damit sich Mädchen und Jungen von 2 bis 10 Jahre nicht langweilen, wolle man für sie unterschiedliche Angebote schaffen.

"Neue Ideen werden gebraucht"

Die Ecke Hall-/Alexanderstraße, wo früher C&A zu finden war, will man im Erdgeschoss für Gastronomie reservieren. Die Betriebe werden Außenbestuhlung bekommen und sollen auch außerhalb der Öffnungszeiten besucht werden können.

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© Tim Händel

Der Einzelhandel sei derzeit von einer großen Unsicherheit geprägt, das betonten alle Redner. "Alte Konzepte funktionieren nicht mehr, neue Ideen werden gebraucht", sagte Peter. Er will es mit diesem Lösungsansatz versuchen: "Amazon hat das Shoppen ins Wohnzimmer der Menschen gebracht. Wir müssen das Wohnzimmer wieder ins Shopping-Center in der Stadt bringen."

 

 

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