Auslieferungshaft aus Frankreich
Update nach tödlichen Schüssen während Hochzeit in Fürth: Gestellter Verdächtiger ist der Gesuchte
25.03.2025, 15:11 Uhr
Gegen 17.15 Uhr am Sonntagnachmittag, dem 23. März, erreichte die Einsatzzentrale der Polizei die Mitteilung, dass ein zunächst Unbekannter auf einer Feier in der Fürther Hafenstraße mehrere Schüsse abgefeuert hatte. Ein 47-jähriger Mann erlitt dabei lebensgefährliche Verletzungen und wurde umgehend in ein Krankenhaus gebracht. Gegen 21 Uhr gab die Polizei dann bekannt, dass der Mann dort seinen Verletzungen erlegen war.
Der Vorfall hatte sich während einer Hochzeit auf einem Hotelgelände ereignet, zu der sich laut einer ersten Schätzung der Polizei etwa 400 Personen eingefunden hatten.
Eine Verbindung zu einer Bluttat auf einem kurdischen Kulturfest am selben Tag in Parsberg in der Oberpfalz gibt es den bisherigen Erkenntnissen zufolge nicht. Dort waren laut Polizei zwei Männer in Streit geraten. Einer hatte daraufhin den anderen mit einem Messer tödlich verletzt. "Wir ziehen das zumindest informativ in die Ermittlungen mit ein", sagte Polizeisprecher Michael Petzold gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). "Wir sehen aktuell aber keine Hinweise, dass es Zusammenhänge geben könnte."
Mutmaßlicher Täter stellt sich der französischen Polizei
Die Polizei leitete sofort die Fahndung nach dem oder den Tätern ein - zunächst war unklar, ob es sich um eine oder mehrere Personen handelt. Zwischenzeitlich war auch ein Polizeihubschrauber in die Fahndung eingebunden.
"Mittlerweile haben wir Erkenntnisse, dass wohl kurz nach der Tat zwei Fahrzeuge das Areal hier fluchtartig verlassen haben", sagte ein Polizeisprecher. Deshalb werde nun nach einem grauen Skoda Octavia und einem weißen Mercedes-Benz GLE - beide mit französischer Zulassung - gefahndet. "Da sind wohl mehrere Personen fluchtartig eingestiegen und weggefahren", schilderte der Sprecher.
Hinweise auf die Identität gab es laut Polizei bereits am Sonntag. Ein Ermittlungsrichter habe einen europäischen Haftbefehl erlassen, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, Heike Klotzbücher gegenüber der dpa.
Schütze stellt sich in Frankreich
Am Montagmorgen schließlich meldete die Polizei, dass sich der mutmaßliche Schütze in Frankreich gestellt habe. Es werde nun überprüft, ob der Mann tatsächlich der Täter ist, sagte ein Polizeisprecher in Nürnberg am Morgen. "Es sieht danach aus, als ob er es ist."
Nun gibt es eine neue Entwicklung in dem Fall. Die Identität verdächtigen Mannes ist geklärt. Es handele sich um den gesuchten 26-Jährigen, der sich wenige Stunden nach der Tat bei der Polizei in Straßburg stellte, so Petzold. Er sitzt inzwischen wegen Mordverdachts in Auslieferungshaft. "Wir hoffen, dass er innerhalb weniger Wochen hier ist", erklärte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
Die beiden Fluchtautos wurden nach Angaben der Polizei im nahe gelegenen Erlangen entdeckt. Die Ermittlungen nach möglichen weiteren Verdächtigen liefen weiterhin auf Hochtouren, sagte Petzold.
Das Motiv sei aber noch unklar, auf der Hochzeitsfeier waren mehrere Hundert Gäste. "Wir gehen davon aus, dass das Opfer nicht zufällig ausgewählt wurde", erklärte Polizeisprecher Petzold. Unbekannt sei auch, welche Verbindung das Opfer zum Brautpaar hatte.
Fachleute hätten am Tatort viele Spuren sichergestellt, die nun ausgewertet werden müssten. Das Areal ist inzwischen wieder freigegeben.
Die Obduktion des Toten ergab der Staatsanwaltschaft zufolge, dass dieser von mehreren Schüssen verletzt worden und daran gestorben war.
Dieser Artikel wurde zuletzt am 25.03. um 15 Uhr aktualisiert.
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