20-Jähriger schwer verletzt

Stadionverbote und Haftbefehle: Neue Entwicklungen und Details zu Fürther Ultra-Angriff auf Ordner

Elia Hupfer

Online-Redakteur

E-Mail zur Autorenseite

27.03.2025, 11:28 Uhr
Am Dienstag wurden zehn Objekte in Fürth, Zirndorf und Langenzenn durchsucht. Gegen vier Personen stellte die Staatsanwaltschaft Haftantrag. (Symbolbild)

© IMAGO/Ralf Brueck; Sportfoto Zink Am Dienstag wurden zehn Objekte in Fürth, Zirndorf und Langenzenn durchsucht. Gegen vier Personen stellte die Staatsanwaltschaft Haftantrag. (Symbolbild)

Nach den Festnahmen am Dienstag wurden die vier Tatverdächtigen im Alter von 23, 27, 29 und 32 Jahren am Mittwoch auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth dem Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Fürth zur Prüfung der Haftfrage vorgeführt. Darüber informierte das Polizeipräsidium Mittelfranken am Donnerstagvormittag. Demnach erließ der Richter Haftbefehle gegen alle vier Personen, setzte diese jedoch gegen Auflagen, darunter Stadionverbote, außer Vollzug.

Die Ermittlungen in dem Fall dauern derweil weiter an. Das zuständige Fachkommissariat der Nürnberger Kriminalpolizei hat dazu die „Ermittlungskommission Nord“ ins Leben gerufen. Der Sachverhalt sei komplex, so die Polizei am Donnerstag. In den vergangenen Monaten seien zahlreiche Videos ausgewertet worden, wodurch sich der Tatverdacht gegen Mitglieder der Fürther Ultra-Szene erhärtet habe.

Angriff auf Ordner: Was geschah am 15. Dezember?

Das Polizeipräsidium Mittelfranken nannte am Donnerstag auch neue Details zum Angriff auf einen Ordner im Rahmen des Zweitligaspiels zwischen dem Kleeblatt und Hannover 96 am 15. Dezember 2024 im Sportpark Ronhof. Gegen 15.50 Uhr befand sich der 20-jährige Ordner zwischen der Nordtribüne und dem Treppenabgang, als er von mehreren Personen angesprochen und aufgefordert wurde, seine Jacke auszuziehen. Laut Polizei trug die Jacke die „Aufschrift eines an diesem Spiel nicht beteiligten Fußballvereins“. Es handelte sich weder um eine Jacke des 1. FC Nürnberg noch um die Jacke eines Vereins, mit dem die Fans des 1. FC Nürnberg eine Freundschaft pflegen, wie die Polizei auf Nachfrage unserer Redaktion mitteilte.

Der 20-Jährige weigerte sich, die Jacke herauszugeben, woraufhin die Gruppe begann, auf ihn einzuschlagen und einzutreten. Die Männer rissen ihm die Jacke gewaltsam vom Körper und flüchteten dann in Richtung des nahegelegenen Fanbunkers. Der Ordner erlitt durch den Angriff unter anderem mehrere Frakturen und musste im Krankenhaus behandelt werden.


Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.


Verwandte Themen