Putin kann einpacken

18.6.2015, 11:00 Uhr

Alle Welt macht Schlagzeilen, nur Fürth verweigert sich dem Sensationshunger. Versenkt auch noch Unsummen in den Kanalbau, um nicht einmal mehr mit der Sintflut nach Starkregen kämpfen zu können. Fatal, verfügt die Kleeblattstadt doch über einen Katastrophenschutz, der weitaus größeren Herausforderungen gewachsen wäre.

Folge: Die Ausrüstung vergammelt in den Arsenalen. Damit die Misere nicht überhand nimmt, wird fleißig ausgemistet. Der Grafflmarkt am 26. Juni ist ein willkommener Anlass zum nächsten Kehraus. Vor der Fahrzeughalle der Freiwilligen Feuerwehr im Sozialrathaus wird von 16 bis 22 Uhr verramscht, was man zum Überleben braucht: Atemschutzmasken, Taucherunterwäsche, Sandsäcke, Leitern und Paddel. Außerdem Chemietoiletten, Urinalrinnen und Henkelsteine.

Letztere sind nicht zu verwechseln mit den gallischen Wurfgeschossen. Vielmehr handelt es sich um handliche Betonblöcke mit Metallgriffen. Hervorragend geeignet, um Bunkertüren und sonstige Öffnungen privater Verteidigungslinien gegen radioaktive Strahlen abzudichten – die Fürther Antwort auf Putins Raketenprogramm. Bis zum Ernstfall kann man mit den Dingern aber auch Sonnenschirme und Zeltplanen fixieren. Die Zeiten sind schließlich stürmisch.

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