Realität im Auge behalten

4.2.2015, 13:00 Uhr

Keine Frage, Oberasbach steht gut da. Auf rund zwei Millionen Euro beliefen sich die Schulden Ende Dezember 2014, eine Marke, die im Lauf des Jahres weiter nach unten gedrückt wird. Demgegenüber stehen fast 12,5 Millionen Euro auf der hohen Kante. Bei Gemeinden bis 20 000 Einwohnern liege Oberasbach damit bayernweit auf dem zweiten Rang, verkündete CSU-Fraktionssprecher Jürgen Schwarz-Boeck. Das behauptet zumindest eine Statistik, die er im Internet (www.haushaltssteuerung.de) aufgetan hatte. Falls die Zahlen stimmen, eine schöne Momentaufnahme, mehr aber auch nicht.

Denn für die Zukunft gilt angesichts millionenschwerer Ausgaben das, was Felix Kißlinger (FW) wie folgt formulierte: „Es kommt einiges auf uns zu. Wir müssen uns überlegen, wo wir hin wollen und ob wir alle Vorhaben ernsthaft verfolgen können.“ Zwar dürfe sich die Stadt in diesem Jahr über höhere Einnahmen bei Steuern und Schlüsselzuweisungen freuen, doch die weitere Entwicklung sei für niemanden abschätzbar. Weiter die geplanten Projekte gut überlegt zu priorisieren, ist für Kißlinger verbunden mit einer strikten Kostenkontrolle unabdingbar.

Stadt muss handeln

Zudem geht es nicht nur um Wunschprojekte, darauf machte Norbert Schikora (Grüne) aufmerksam. Die jüngst im Bauausschuss vorgestellte Untersuchung städtischer Gebäude und deren energetischen Sanierungsbedarf (siehe Artikel Seite 5) zeige, dass die Stadt bei Sportzentrum und Jugendhaus „dringend“ handeln müsse, so der zweite Bürgermeister.

Das sieht die CSU nicht anders. Weil auch die Christsozialen, so ihr Fraktionssprecher, „ein Herz für den Sport“ haben, lenkte Jürgen Schwarz-Boeck den Blick im Strauß der Projekte ebenfalls auf das Sportzentrum an der Jahnstraße. Je nachdem, welche Zielrichtung der Stadtrat verfolge – Sanierung der alten Halle, ein Neubau oder sogar beides – liege das Investitionsvolumen zwischen zwei und 17 Millionen Euro.

Umso wichtiger ist es deshalb nach Ansicht von Marco Maurer, das seitens der SPD angestoßene strukturierte Projektmanagement weiter zu verfolgen. Planungs- und aktueller Kostenstand, Fördermittelanträge – speziell diese Informationen müssten für die Stadträte jederzeit nachvollziehbar sein. Es gelte, gemeinsam nach vorne zu blicken, sagte der Fraktionssprecher, und anzupacken, „was angepackt werden muss“.

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