Rundfunkmuseum wird zum Tüftler-Treffpunkt
13.11.2018, 16:00 UhrEs zischt, knistert und blitzt in der Experimentierwerkstatt. Der neue Bereich in der unteren Ebene des Rundfunkmuseums, der beim Museumsfest erstmals für jedermann offen ist, lädt ausdrücklich zum Mitmachen ein. Lernen, Ausprobieren und Staunen sind angesagt.
Die fünfjährige Stella steht am "Thementisch Licht" und erkundet eine Glühbirne zum Anfassen und Ausblasen. Sie ist von der Magie, hinter der ein lichtempfindlicher Widerstand und ein Transistor stecken, begeistert. Vater Torben Weiß versucht, es ihr näher zu erklären, stellt aber fest, dass sie dafür noch etwas jung ist. So steht er selbst bald strahlend an dem Versuchsmodul.
Hinter ihm probiert Ehefrau Katja eine Morsestation aus: "Das haben wir früher immer mit meinen Freundinnen als Geheimzeichen versucht, aber nicht hingekriegt". Derweil hat Robert Vogl alle Hände voll zu tun. Gemeinsam mit etlichen Vereinsfreunden erklärt der erste Vorsitzende des Rundfunkmuseum-Fördervereins die Versuche, führt in die Welt der elektrostatischen Kräfte ein und demonstriert kindgerecht, wie Schwingung mechanisch und elektrisch erzeugt wird.
Zum Knüller des Tages avanciert ein galvanisches Element, bei dem chemische in elektrische Energie umgewandelt wird. Es wird dazu lediglich ein Stück Blech aus einem edlen und einem unedlen Metall benötigt. Schon treibt ein Apfel ein Radio an.
Verblüffend, was die Ionen, die elektrisch geladenen Atome im Obst, alles können. Tim (11) jedenfalls ist gar nicht mehr davon wegzukriegen. Daneben testet sein großer Bruder Lars (13) sein Wissen, indem er bei einem Lichtpuzzle berühmte Erfinder wie Ohm, Braun und Hertz richtig zuordnet. "Ich bin gut in Physik und will mal Ingenieur werden", sagt er unverblümt, während die Betreuer vom Förderverein schmunzeln. "So soll es sein", freut sich Vogl.
600 Besucher
"Wir haben heute wirklich viel Zuspruch, unsere Ideen, die wir in die Experimentierwerkstatt eingebracht haben, kommen an". Auch Museumschefin Jana Stadlbauer ist zufrieden. Rund 600 Besucher verzeichnet sie den Tag über, das Haus ist voll. "Die Experimentierwerkstatt bleibt uns erhalten", verspricht sie. "Nur ist sie noch nicht ganz so weit, dass man sie ohne Anleitung nutzen kann. Wir wollen sie mit Filmen, Tafeln und Texten zur Erläuterung ergänzen. Später können einzelne Teile ausgetauscht werden, um Neues zu integrieren".
Das Haus in der Uferstadt, so die Chefin. befinde sich auf dem Weg zu einem interaktiven Museum. Währenddessen bietet ihr Stellvertreter Philipp Knöchel Führungen an und präsentiert die einzelnen Stationen. Die Caimoglus, die neu in der Region ist, begeistern sich vor allem für den Bereich, der Produkte "made in Franken" und die Firmen dahinter vorstellt. "Wir sind wegen der Kinder da, sie haben viel Spaß", sagt Vater Cem.
Auch andere Familien verbringen Stunden im Museum. Schließlich kann man nach dem Rundgang noch einen "Schubladenwächter" selbst bauen. Die Alarmanlage wird da eingesetzt, wo kein Licht hinfällt. Ein Warnsignal ertönt, sobald Helligkeit hineinstrahlt. Das schaffen ein Fotowiderstand, eine Batterie und etliche Kleinteile. Ein Tag für Technikfans.
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