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Schandfleck oder praktische Einkaufsmöglichkeit: Automatenladen in Fürth nach Rechtsstreit eröffnet

Benjamin Jungblut

Redakteur

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26.1.2024, 11:15 Uhr
Lange mussten die Betreiber des Automatenladens in der Fürther Fußgängerzone auf die Eröffnung warten.

© Julia Ruhnau, NN Lange mussten die Betreiber des Automatenladens in der Fürther Fußgängerzone auf die Eröffnung warten.

Eigentlich sollte der erste Automatenladen in der Fürther Innenstadt bereits im Mai des vergangenen Jahres eröffnen. Für die Betreiber des "24-SiebenShop“ eigentlich Routine. Das Franchise hat bereit rund 80 solcher Läden in ganz Deutschland verteilt. Doch in der Kleeblattstadt war man von Anfang an wenig begeistert von dem neuen Ladenkonzept und wollte dem einen Riegel vorschieben, berichtet Rudi Haardörfer gegenüber unserer Redaktion. Sein Sohn Timo ist Geschäftsführer des Franchiseunternehmens.

Unter anderem ging es der Stadt um den Denkmalschutz des Gebäudes in der Moststraße 1. Obwohl die Betreiber laut eigener Aussage gar nichts umgebaut haben, sollte der Betrieb untersagt werden. Am Ende ging der Streit bis vor das Bundesverfassungsgericht – mit Erfolg für die Automatenbetreiber. Am Donnerstag, den 25. Januar, konnte der Shop schließlich doch noch öffnen. Und das mit Erfolg: Allein von Donnerstag 12 Uhr bis Freitagmorgen um 6 Uhr hätten bereits 280 zahlende Kunden den Laden besucht. Gerade für einen Wochentag sei das eine hervorragende Bilanz, findet Haardörfer.

Doch für die Stadt Fürth ist die Sache damit nicht vom Tisch. Um künftige Automatenläden zu verhindern, hat der Stadtrat im Dezember einstimmig beschlossen, den Bebauungsplan für die Innenstadt zu verändern. Das kann allerdings bis zu zwei Jahre dauern – bis dahin werden sich weitere solcher Läden in der Innenstadt ansiedeln können.

Sorge um das Stadtbild

Gegenüber "NN.de“ erklärt der Wirtschaftsreferent der Kleeblattstadt Horst Müller, was ihn konkret an dem neuen Geschäftsmodell stört. Unter anderem gehe es ihm um die Ästhetik der Innenstadt, die unter den Automatenläden leiden soll. Haardörfer hält dagegen – sie würden darauf achten, dass die Geschäfte optisch etwas hermachen, so auch in Fürth. Am Ende wohl eine Geschmacksfrage über die sich trefflich streiten lässt.

Ein anderer Kritikpunkt der Stadt ist das Klientel. Politik und Anwohner befürchten, dass vor allem Partygänger in der Stadt ihre Alkoholvorräte auffüllen und es zu späterer Stunde auch mal lauter werden könnte. Haardörfer erklärt zwar, dass das Geschäftsmodell sehr nachtorientiert sei. Die Betreiber wollen allerdings für Ruhe sorgen. In dem Geschäft gebe es in dem Laden keine Sitzgelegenheiten, keine Musik und Überwachungskameras hielten den Laden rund um die Uhr im Blick.

Zudem könne es generell passieren, dass es in der Stadt mal lauter werde - das liege nicht zwingend nur am Automaten-Publikum, sondern auch an Kleeblatt-Siegen oder Kirchweihen, findet Haardörfer. Außerdem könne sich das Partyvolk den Alkohol auch einfach am Bahnhof besorgen. Im Rathaus wird man sich vermutlich noch länger mit dem Thema beschäftigen. Nach der erfolgreichen Eröffnung des ersten Kiosks, planen die Betreiber des "24-SiebenShop“ bereits einen zweiten Laden in Fürth.

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