Schwarzes Kreuz am Scheideweg

1.9.2013, 22:17 Uhr
Schwarzes Kreuz am Scheideweg

© Thomas Scherer

„Zu hohe Finanzierungskosten aus der Anfangsinvestition“ seien der Grund, warum Marco Neubauer sich unter diesen Schutzschirm begibt, heißt es in einer Pressemitteilung, die Rechtsanwalt Manuel Ast zusammen mit Neubauer verfasst hat. Ast, von der Nürnberger Kanzlei Engelmann-Eismann-Ast, wurde vom Amtsgericht Fürth zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Marco Neubauer hatte das altehrwürdige Restaurant „Schwarzes Kreuz“ in der Königstraße 81 – direkt gegenüber vom Fürther Rathaus – gekauft und renoviert, bevor er es im März 2008 eröffnete.

Manuel Ast betont, er werde den Geschäftsbetrieb unter Insolvenzgeldvorfinanzierung „stabil unverändert mit dem hochmotivierten Team unter der bewährten Leitung des Inhabers Marco Neubauer“ fortführen und parallel Krisenursachen und Sanierungsmöglichkeiten prüfen, um das hochwertige Restaurant und Hotel „nebst Arbeitsplätzen“ zu bewahren. Er strahlt dabei sehr viel Zuversicht aus.

Erste Sanierungsschritte werden schon eingeleitet. Dabei geht es darum, das bereits begonnene Neukonzept zu stärken. Wie berichtet, will Marco Neubauer mit neuen Ideen sein Haus für weitere Zielgruppen öffnen. Gelingen soll das mit einer zweigeteilten Ausrichtung: Während im Restaurant weiter das Motto „Fine Dining“ gilt und anspruchsvolle Gourmetmenüs — die Homepage verspricht „Neue Deutsche Cuisine auf höchstem Niveau“ — aufgetischt werden, kann man in der neu hergerichteten „Stube“ aus einer gesonderten Speisekarte bestellen, die ein breiteres Publikum anspricht. Hier wird raffinierte fränkische Küche geboten, auf den Tisch kommt Regionales und Saisonales.

Geöffnet hat „Neubauers Stube“ von Montag bis Sonntag zur Mittagszeit und abends ab 18 Uhr. Das komplette Restaurant, mit dem Marco Neubauer das Ziel Michelin-Stern verfolgt und das heuer mit zwei Hauben (Gault Millau) dekoriert wurde, öffnet nur noch an fünf Abenden in der Woche (Dienstag bis Samstag).

Essen mit Aussicht

Bei schönem Wetter konnten die Gäste der „Stube“ bislang auch draußen im Biergarten sitzen. Künftig dürfte es etliche auf die Dachterrasse ziehen, die Marco Neubauer nun für Mittagsgäste öffnet.

Bevor Marco Neubauer das „Schwarze Kreuz“, zu dem 22 Hotelzimmer gehören, erwarb, war er sieben Jahre als Küchenchef im „Schindlerhof“ tätig. Gelernt hat er in „Pflaums Posthotel“ in Pegnitz. Zusammen mit Neubauer will Manuel Ast weitere Ideen entwickeln und umsetzen.

14 Kommentare

Andreas Hertl

Beide Köche und deren Restaurants sind wirklich sehr sehr gut und arbeiten daran mit Leidenschaft um in Fürth Esskultur zu bewahren.Und muß man den wirklich nur in Nürnberg gut essen gehen können.Ich finde Fürth und die Fürther verdienen auch mal etwas Besseres ausser Fastfood und Tiefkühlkost und Fertigessen.
Und mit Werbung hat das sicher nichts zu tun .In der Geschäftswelt gibt es unter Gleichgestellten Könnern eben doch noch Ehrerbietung.Das finde ich toll und in der heutigen Zeit leider selten geworden.
Dazu stehe ich, sogar mit meinem echten Namen.

Hää?

Baumann macht Werbung für die Konkurrenz? Heißt das, die Schwabacher 131 taugt auch nix?

Andreas Hertl

..Marco Neubauers Schwarzes Kreuz muß einfach bleiben..Fürth braucht solch gute Küche einfach..es kommen Münchner und Schweizer zu unseren gemeinsammen Whisky-Dinnern und sind total begeistert. War gerade 2 Wochen in UK lukulisch unterwegs und trotz Jamie Oliver ..Marco die würden sich die Hände nach Dir und Deiner Küche lecken....
Haltet durch ! Sonst wird Fürth um einiges ärmer !

Mia Stadelmann

ich vermute, daß die zahlungskräftigere Zielgruppe eben nicht SOOOO stark vertreten ist in Fürth, daß sich 2 oder 3 sehr hochpreisige Lokale halten können auf Dauer. Weihnachts- & Familienfeiern, okay. Aber den rest des Jahres das Lokal jeden Abend/Tag nennenswert vollzukriegen, dürfte den dem hohen Preisniveau halt schwierig werden. Man muss ja nicht gleich einen Billigschuppen daraus machen, aber vielleicht die Speisekarte etwas an den Markt anpassen, bzw. an die Fürther Zahlungskraft. Fürth ist derzeit halt auch nicht gerade schick genug, daß übermässig viele Nürnberger nach Fürth zum edel essen gehen, die haben in Nürnberg selbst ihre Edellokale. Ich wünsch jedenfalls gutes Gelingen und Durchhaltevermögen.

anTon

ja, die Terrasse ist schön, ist halt in der Stadt, das muss man mögen. Vielleicht sollte man die Preisgestaltung mal überdenken, ist ja schön "Nahrungsaufnahme" zu zelebrieren aber die aktuellen Preis tun schon weh. Und noch einen Gruß an Herrn Baumann, da war ich auch schon 25 Jahre nicht mehr *hüstel*.