Senioren turnen mit Spaß und Schwung

06.03.2013, 13:00 Uhr
Senioren turnen mit Spaß und Schwung

© Sabine Rempe

Mit kräftigem Schwung flattern bunte Tücher durch die Luft. Arme werden gereckt und Fußspitzen tippen energisch auf den Boden – mit Begeisterung zeigen die Mitglieder der Turngruppe im Awo-Seniorenheim, warum Bewegung nicht nur gesund ist, sondern auch Spaß macht. Edda Wagner gibt den Takt an, erklärt und turnt vor.

Die 74-Jährige kommt als ehrenamtliche Übungsleiterin einmal in der Woche ins Haus. Sie macht deutlich: „Unsere Aufgabe sehen wir in der Notwendigkeit, älteren Menschen, denen es nicht mehr möglich ist, einen Sportverein zu besuchen, auf diesem Weg die Mobilität zu erhalten oder gar zu verbessern.“

Das Pilotprojekt „Bewegung und Sport mit Senioren“ des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV) im Sportkreis Fürth wurde im vergangenen November gestartet. Neben dem Awo-Seniorenheim Langenzenn wird auch im Heinrich-Heinel-Heim der Diakonie in Puschendorf fleißig geturnt. Speziell geschulte Übungsleiter, die sich fortlaufend weiterbilden, leiten das Training an.

Edda Wagner erklärt: „Wir gehen unter anderem auf Defizite wie Herz- oder Kreislaufprobleme ein, stärken den Beckenboden, schulen aber zum Beispiel auch das Gedächtnis.“ Selbstverständlich wird dabei niemand überfordert: „Wir holen unsere Fit-und-froh-Turner da ab, wo ihr Stand der Mobilität in diesem Moment ist“, versichert die engagierte Übungsleiterin.

Als Anschubfinanzierung für dieses BLSV-Projekt versteht die Landkreisstiftung einen Scheck über 1500 Euro, den Maximilian Gaul in Langenzenn überreichte. Erich Flöttl, Seniorensportbeauftragter des BLSV-Sportkreises Fürth, legte noch einen Scheck über 650 Euro dazu: „Dieses Geld kam bei der Pferde-Weihnacht des Reitclubs Erzleitenbug Seukendorf zusammen.“ Auch BLSV-Vizepräsident Jörg Ammon betonte, wie wichtig man das Seniorenprojekt nimmt und dankte ausdrücklich den Übungsleiterinnen, die sich so tatkräftig dafür einsetzen.

Ein wichtiger Termin

Mit einem kräftigen Pfiff auf zwei Fingern gibt Edda Wagner derweil wieder das Signal für ihre Turner. Es geht weiter mit den Übungen. Die älteste Teilnehmerin an diesem Morgen ist 92 Jahre alt und konzentriert bei der Sache. Auch für Margarete Hübner sind die Turnstunden ein wichtiger Termin: „Ich komme gerne zu diesem Kreis und freue mich immer schon darauf“, sagt die 78-Jährige und betont: „Man bleibt auf diese Art und Weise nicht nur körperlich fitter, sondern auch geistig.“

Zu den Zielen der Trainingseinheiten gehört die Förderung von Kraft, Koordination, Beweglichkeit und Balance. Auf diese Weise kann sogar das Sturzrisiko vermindert werden. Im Vordergrund, sagt Edda Wagner, stehen auf jeden Fall stets die Fähigkeiten des Einzelnen. Darauf werden alle Bewegungen und Abläufe abgestimmt: „Alle Übungsleiter haben in irgendeiner Weise bereits Erfahrungen mit gebrechlich gewordenen Menschen, sie wissen, wie notwendig es ist, die Mobilität des Einzelnen so lange wie möglich zu erhalten.“

Magdalene Janz gehört zu den Seniorensportlerinnen in Langenzenn. Die 87-Jährige versäumt keine Übungsstunde und hat über ihre Freude an den Turnstunden sogar ein Gedicht geschrieben, das sie gemeinsam mit Gustav Ressel (89) den Gästen bei der Scheckübergabe vortrug. Sie weiß: „Wer bewegt durchs Leben geht, den Alltag besser besteht.“

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