Sommernachtsball nur noch alle zwei Jahre
3.5.2011, 22:00 UhrDie 14. Auflage geht heuer am 23. Juli über fünf Bühnen des Parks, der 2011 sein 100-jähriges Bestehen feiert. Erst 2013 soll es dann wieder heißen: „Einlass nur in Abendgarderobe.“ Aus Fürths jährlichem Gesellschaftsereignis wird ein zweijährliches.
„Wir wollen“, so Comödien-Chef Martin Rassau von den FN zu den Gründen für die Entscheidung befragt, „den Ball wieder ein bisschen interessanter machen. Wir haben festgestellt, dass er jährlich nichts Besonderes mehr ist.“ 1998 gestartet, mauserte sich der Sommernachtsball im Lauf der Jahre zu einem bayernweit beachteten Höhepunkt unter den sommerlichen Fest-Sausen. Kamen zu Beginn 1800 Gäste, so haben sich die Besucherzahlen in den vergangenen Jahren auf ein Level zwischen 6000 und 7500 eingependelt.
Am gesunkenen Interesse der Festgäste liegt es also nicht, im Gegenteil: „Zurzeit sind im Vorverkauf so viele Karten weggegangen wie noch nie zuvor zu diesem Zeitpunkt“, sagt Volker Heißmann, andere Hälfte des Gastgeber-Duos. Dies, obwohl im Vorjahr die Ticketpreise erheblich anzogen. Die Flanierkarte, früher einmal für 35 Euro zu haben, kostet mittlerweile (bis 30. Juni im Vorverkauf) 69, ab 1. Juli 79 und an der Abendkasse 85 Euro. Sie garantiert jedem Besucher einen Sitzplatz, bietet lediglich kein Anrecht auf eine Platzreservierung.
Der Vorverkauf 2011 läuft rund. „Trotzdem haben wir immer Angst, dass wir auf unseren Kosten sitzenbleiben“, so Heißmann. Regnet es sowohl am Ballabend als auch beim Ausweichtermin — in diesem Jahr der 30. Juli —, so bleibt die Comödie auf 50- bis 60000 Euro hocken. 2008 fiel der Ball komplett ins Wasser, dreimal verschoben ihn die Veranstalter um eine Woche.
Brauerei unter Druck
Hinzu komme ein deutlich gestiegener organisatorischer Aufwand für „das Ballereignis des Jahres“, so die Comödien-PR. Die Auflagen der Stadt stiegen Jahr für Jahr, sagt Heißmann; auch gerate die Brauerei, vorwiegend in den Jahren, da König Fußball in Form von WM oder EM regiere, zunehmend an ihre Kapazitätsgrenze; Bänke, Schirme, Schankwägen, allseits begehrt, werden knapp. Auch deshalb habe die Comödie entschieden, den Turnus in die ungeraden Jahre zu verlegen — Jahre ohne Welt- und Europameisterschaften und mit weniger Stress für die Brauerei.
Jedes Stromkabel, jeder WC-Wagen, jede Bierbank muss eigens in den Park transportiert werden. Heißmann verhehlt nicht, dass dieser Aufwand von Jahr zu Jahr mehr ans Nervenkostüm geht. „Als wir mit dem Ball begonnen haben, haben wir uns das alles nicht so schwierig vorgestellt.“ Zudem hat das Schmunzel-Duo inzwischen einen ungleich volleren Terminkalender als Ende der 90er Jahre.
Wenn Heißmann und Rassau in Theaterproduktionen wie etwa der „Fledermaus“ des Nürnberger Staatstheaters mitwirken oder durch den „Musikantenstadl“ toben, „dann kostet uns das mehrere Wochen Vorbereitungszeit“, Zeit, die für den großen Schwoof-Abend im Stadtpark fehlt. Der Zwei-Jahres-Takt biete daher die Möglichkeit, den Ball gründlicher und besser vorzubereiten. Zu den Höhepunkten der Ballnacht 2011 zählen Auftritte der Disco-Legenden George McCrae („Rock your Baby“) und Gibson Brothers.