Stadt verschiebt das Votum um eine Woche

14.7.2011, 09:00 Uhr
Stadt verschiebt das Votum um eine Woche

Beides, so kommunizierte es die Stadtspitze am Mittwoch auf Anfrage der Fürther Nachrichten, soll dazu beitragen, gravierende Fehler zu vermeiden und so viele Unwägbarkeiten wie möglich zu beseitigen. Insbesondere hinsichtlich des Flächen- und Handelskonzeptes, das die drei um das Projekt ringenden Unternehmen Fondara, ATP/Ten Brinke und MIB präsentiert haben, will man eine externe Meinung einholen.

Deshalb, so Wirtschaftsreferent Horst Müller, werde ein fachkundiger Gutachter der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zu Rate gezogen: Wie sieht es mit der Wirtschaftlichkeit der drei Konzepte aus, wie mit dem Flächenmanagement und der Funktionalität der Gebäude – das sind einige der Punkte, über die sich die Kommune im Lauf der nächsten Tage mehr Klarheit erhofft.

Vom kurzfristigen Umschwenken erfuhren die Mitglieder des Projektbeirats, in dem unter anderem Vertreter von Einzelhandel und BI „Bessere Mitte“ auf dem Laufenden gehalten werden, erst gestern Nachmittag per Mail. Verblüffung bei den Beteiligten war die Folge, doch Oberbürgermeister Thomas Jung steht zu dem Schritt: „Es sind Fragen aufgetaucht, bei denen die Rathauskompetenz nicht mehr ausreicht“, bekennt er.



Auch die Anfang Juli eingegangenen, schriftlichen Angebote der Firmen hätten einige Unklarheiten nach sich gezogen, die in den zahlreichen Gesprächen zuvor nicht zu Tage getreten seien, sagt Wirtschaftsreferent Müller – etwa darüber, wer den teuren Umbau der Rudolf-Breitscheid-Straße zur Fußgängerzone auf Höhe von Park-Hotel, Fiedler-Haus und Wölfel-Areal bezahlt; oder darüber, welche Ablöse für Autostellplätze fällig wird, die zwar für ein Projekt dieser Größenordnung nötig wären, die aber – zumindest MIB und ATP/Ten Brinke – nicht schaffen wollen.

Deutliche Tendenz

Wenn dies alles geklärt ist und die Stellungnahme des GfK-Gutachters vorliegt, wird die Stadt anhand des festgelegten Kriterienkatalogs Punkte an die Firmen vergeben und ihren Favoriten benennen. Am Donnerstag nächster Woche darf mit Verspätung dann auch der Beirat sein Votum abgeben, bevor der Stadtrat am 27. Juli entscheidet, wer das Rennen macht.

Ein offenes Geheimnis ist unterdessen, dass bis dato die deutliche Tendenz im Projektbeirat Richtung MIB geht. Das Berliner Unternehmen hatte sich bei der Präsentation der Konzepte in der vergangenen Woche vor allem mit der guten Einpassung seines Komplexes ins Stadtbild Sympathien erworben. MIB lasse „den öffentlichen Raum als solchen unangetastet und wertet ihn auf“, heißt es in einer Stellungnahme der Bürgerinitiative.

MIIB schaffe es, „ein auf Fürth individuell zugeschnittenes Konzept anzubieten, das verspricht, sich sowohl in der Architektur als auch im damit angezogenen Besatz vom üblichen Shopping-Center-Einerlei wohltuend abzusetzen“. Die kleine Zahl geplanter Parkplätze erhöhe „den integrativen Faktor“: Der Kunde komme mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder nutze „den in Fürth eigentlich ausreichend verfügbaren Parkraum“.



 

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