Trauer um Regisseurin: Brigitte Döring ist tot
14.12.2018, 09:25 Uhr"Brigitte war der warmherzigste Mensch, den ich je kennengelernt habe", äußerte Kofferfabrik-Chef Udo Martin. Gerechtigkeit und der Einsatz für die Schwachen seien ihr ein Herzensanliegen gewesen. Für Regisseur Markus Nondorf, mit dem Döring eine langjährige künstlerische Freundschaft verband, geht "eine Ära zu Ende", ein "durch und durch liebender und politischer Mensch" sei für immer gegangen.
Brigitte Döring kam in München zur Welt und wuchs in Ansbach auf. Am Nürnberger Konservatorium studierte sie Querflöte und Klavier und machte mit ersten Auftritten beim Bardentreffen von sich reden. In den neunziger Jahren — und nachdem sie drei Jahre in Berlin lebte — wuchs in der Metropolregion ihr Ruf als Chansonsängerin und Brecht-Interpretin.
In Fürth gründete Döring mit Nondorf 1997 das Theater im Kulturkammergut auf dem Gelände der Kofferfabrik; seitdem entstanden in der Langen Straße rund 50 Theaterproduktionen, die Döring mit ihren Schauspielschülerinnen und -schülern sowie Akteuren aus der freien Szene umsetzte. Letzte Premiere der "Döring’schen Theaterwerkstatt" war im Juli Dario Fos "Bezahlt wird nicht". Parallel veranstaltete Döring in mehr als 20 "Koffer"-Jahren unzählige Lesungen und trat seit vielen Jahren am 1. September beim Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt auf dem Platz der Opfer des Faschismus auf.
"Sehr erschüttert" zeigte sich Kulturreferentin Elisabeth Reichert. "Döring war eine unabhängige Frau mit ausgeprägtem sozialen Bewusstsein", die im Kulturleben der Stadt eine große Lücke hinterlasse.
Das Theater der Kofferfabrik bleibt bis mindestens Ende Januar geschlossen.
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