Triathlon schlägt eine Brücke
3.6.2013, 16:00 Uhr„Für uns ist das eine Art Generalprobe“, erklärt Anita Kinle, die Initiatorin des Laufclub 21, „wir wollen sehen, wo es hakt und wo wir noch etwas verbessern können.“ Sie selbst macht sich heuer das erste Mal auf die große Challenge-Distanz. Ihre Marathonis wollen sich tags zuvor am Junior Challenge über 200 Meter Schwimmen, zehn Kilometer Radfahren und zweieinhalb Kilometer Laufen versuchen.
„Meines Wissens gab es das noch nie, dass Menschen mit Down-Syndrom an einem Triathlon teilnehmen“, sagt Kinle. Einer von ihnen ist der 31-jährige Konstantin Thiel. Seine einzigen Bedenken gelten dem Bäuchlein, auf das er grinsend klopft: „Beim Gewicht habe ich etwas zugelegt“, meint er selbstkritisch. Dafür, dass er in den kommenden Wochen noch die nötige Fitness bekommt, sorgen in Thiels Fall gleich zwei Trainerinnen. Susi Singer und Micha Vente stehen neben ihm am Beckenrand und freuen sich mindestens so sehr wie ihr Schützling auf den großen Wettkampftag. „Ich bekomme noch immer eine Gänsehaut, wenn ich sehe wie unsere Marathonis freudestrahlend im Ziel einlaufen“, berichtet Singer, „das ist jedes Mal wie ein kleiner Olympiasieg.“ Micha Vente, die Konstantin Thiel seit vier Jahren kennt, sieht sich und ihre Mitstreiter als Laufbotschafter: „Uns geht es ums Miteinander. Wir möchten Freude am Sport vermitteln und Berührungsängste abbauen.“ Getreu dem Vereinsmotto des Laufclub 21, dessen Name sich auf die Genvariation Trisonomie 21 bezieht, die für das Down-Syndrom verantwortlich ist: „Ich kann laufen so wie Du und ich laufe auf Dich zu.“
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