Festnahmen und Ermittlungen
Trickbetrüger bringen Seniorin um ihre Goldbarren
8.2.2022, 16:00 Uhr
Die Meldungen dieser Art reißen nicht ab: In Mittelfranken haben am Montag erneut Dutzende Telefone geklingelt. Am anderen Ende der Leitung waren Betrüger. Mit dem sogenannten Enkeltrick hatten sie in Fürth Erfolg und ergaunerten Goldbarren von hohem Wert.
Gegen 17 Uhr läutete das Telefon einer 87-jährigen Fürtherin. Der Anrufer stellte sich als Kriminalbeamter vor und teilte ihr mit, dass ihre Enkelin einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte. Damit sie wieder entlassen werden könne, müsse eine Kaution hinterlegt werden.
Die Geschädigte, heißt es im Polizeibericht, stand unter Schock und wollte ihrer Angehörigen helfen. Deshalb übergab sie einer Komplizin des Betrügers ihre Goldbarren. Die Täterin erschien dafür persönlich bei der Seniorin zuhause. Die Beute hatte einen sehr hohen Wert, der sich im unteren sechsstelligen Bereich bewegen dürfte.
Auch in der Nachbarstadt Nürnberg hatten es die Kriminellen auf eine ältere Dame abgesehen. Eine 77-Jährige wurde gegen 14 Uhr von falschen Polizeibeamten kontaktiert. Doch sie wurde misstrauisch und verständigte die echten Ordnungshüter. Bei einer geplanten Geldübergabe wurden dann mehrere Menschen festgenommen.
Die Verhafteten sind Mitglieder einer Bande, die direkte Verbindungen in die Türkei haben. Am Dienstag wurden sie dem Ermittlungsrichter vorgeführt.
Die weiteren Untersuchungen zu den beiden Fällen übernimmt die Nürnberger Kriminalpolizei. Dort wurde eine "Besondere Aufbauorganisation (BAO)" ins Leben gerufen, die für Straftaten im Zusammenhang mit Anrufen von Trickbetrügern – auch bekannt unter dem Begriff Callcenterbetrug – zuständig ist.
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