Trotz Corona: Fürther Weihnachtsmarkt rückt näher

Luisa Degenhardt

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13.10.2020, 21:00 Uhr
Trotz Corona: Fürther Weihnachtsmarkt rückt näher

© Hans-Joachim Winckler

Der Weihnachtsmarkt soll stattfinden – sofern die Infektionszahlen nicht dramatisch steigen. Sicher ist aber bereits jetzt, dass die Veranstaltung, die planmäßig am 26. November beginnen soll, ganz anders ablaufen wird als in den Vorjahren – so wird es beispielsweise deutlich weniger Buden geben. Auch hier braucht es in Corona-Zeiten ein Konzept, welches das Einhalten der Mindestabstände sicherstellt. Vier Varianten wurden erarbeitet, zwei davon fasste der Kirchweihausschuss der Stadt nun ins Auge.

Die erste Option orientiert sich am Herbstvergnügen: Die Geschäfte sollen sich auf Freiheit, Hallplatz und in der Gustav-Schickedanz-Straße verteilen. Der Bahnhofplatz fällt als Veranstaltungsort weg, denn laut Marktamtsleiter André Hollitzer machen die Schausteller beim Herbstvergnügen dort weniger Umsatz als auf der Freiheit.

Auf der Großen Freiheit würde der klassische Weihnachtsmarkt über die Bühne gehen, inklusive mehrerer Glühweingärten, auf der Kleinen Freiheit der Mittelaltermarkt; die Pyramide soll auf den Hallplatz umziehen – vorausgesetzt, niemand erhebt dagegen Einspruch.

Bereits beim Herbstvergnügen hatte man umdisponieren müssen, denn das Kettenkarussell sollte eigentlich, wie üblich, am Hallplatz seine Runden drehen. Bedenken, Autofahrer auf der Königstraße könnten dadurch abgelenkt werden, machten den Planern aber einen Strich durch die Rechnung.

Konzentration auf die Fürther Freiheit

In der zweiten Variante konzentriert sich das Geschehen allein auf die Freiheit. Auf der Großen Freiheit sind die Buden als Inseln angeordnet, auf der Kleinen Freiheit finden sich weitere Stände und der Mittelaltermarkt. Dessen Organisator Marc Vogel wendet sich allerdings gegen dieses Konzept.

Der Grund: Statt wie üblich im Zentrum des Geschehens "stehen wir dann am Rand". Sein Vorschlag: Der Mittelaltermarkt könnte mit seinen 15 statt 25 Ständen in den vorderen Teil der Kleinen Freiheit vorrücken. "Es geht darum, aus der Unsichtbarkeit zu verschwinden", so Vogel.

Bei der diesjährigen Ausgabe des Weihnachtsmarkts wird es weniger kuschelig zugehen als sonst: Um die vorgeschriebenen Abstände einhalten zu können, wird die Zahl der Buden reduziert. Wie schon beim Herbstvergnügen sollen Schausteller aus der Gegend nach dem Motto "Fürth first" den Vorzug bekommen.

Niklas Haupt, Stadtrat der Linken, befürwortete die erste Option. Die Ballung auf der Freiheit hält er wegen der steigenden Corona-Fallzahlen für "relativ risikobehaftet. Wir sollten auf ein dezentrales Konzept abzielen". Damit schlug er in die gleiche Kerbe wie SPD-Fraktionschef Sepp Körbl. Dieser griff außerdem die Anregung der Verwaltung auf, die Buden am Hallplatz als "Gutsi" für die Betreiber bis zum 6. Januar zu erlauben.

Auf eine Variante konnten sich die Mitglieder des Ausschusses am Ende nicht einigen. Drei Räte stimmten für die zweite Option, drei für die erste. Deshalb ist nun die Verwaltung am Zug: Sie soll mit dem Gesundheitsamt die ideale Lösung abstimmen, das bisher noch nicht involviert war. Mit dem Okay der Behörde allerdings steht und fällt das Konzept für den Weihnachtsmarkt.

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