Umzug der Fürther Feuerwehr verzögert sich
30.11.2020, 06:00 UhrGefeiert werden konnte er schließlich im Juli 2017. Nun verzögert sich die Fertigstellung des modernen Komplexes an der Kapellenstraße.
Der Umzugsbeginn – ursprünglich war vom Spätsommer 2020 die Rede – musste erneut verschoben werden. Nicht Dezember, sondern "mindestens Frühjahr" wird es werden, bis der geplante Probebetrieb starten kann, sagt Baureferentin Christine Lippert auf FN-Nachfrage. Die Feuerwehr will zunächst drei Monate lang parallel im alten und im künftigen Quartier arbeiten und feststellen, ob am neuen Ort wirklich alles zuverlässig funktioniert. Das wiederum bedeutet freilich: Die historische Wache am Helmplatz, erbaut im Jahr 1908, wird noch eine Zeit lang gebraucht. Komplett verlassen wird die Berufsfeuerwehr sie wohl erst im Sommer oder Herbst, so Lippert.
Auf Termine könne man sich derzeit nicht festlegen, sagt Lippert mit Blick auf die Corona-Pandemie. Nach den jüngsten Erfahrungen, auch beim Umbau von Kapellenstraße und Würzburger Straße, ist das Baureferat vorsichtig geworden.
Fürths Feuerwache versorgt sich selbst mit Solarstrom
Nach Lipperts Worten hat vor allem eines die Arbeiten an der neuen Wache gebremst: Corona. Zurzeit gebe es "extreme Lieferschwierigkeiten" bei den Möbeln und der Ausstattung für die Büros, den Übungsraum mit seiner komplexen Technik, die Werkstätten und die Turnhalle. Teils müsse man monatelang warten.
Der Innenausbau sei inzwischen weitgehend abgeschlossen. Mehr noch als in der ersten Welle aber haben die Baufirmen zuletzt die Folgen der Pandemie gemerkt, sagt Lippert. Ihnen fielen Mitarbeiter aus oder sogar ganze Trupps, wenn die etwa aus dem Ausland nicht mehr einreisen konnten.
Mit Unwägbarkeiten müsse man leider weiter rechnen, so die Baureferentin. "Das ist nicht schön, aber es sind alle bemüht."
Es geht voran, das ist das Entscheidende für Christian Gußner. Seit 1992 gehört er zur Berufsfeuerwehr, seit 2002 leitet er sie. So charmant er das denkmalgeschützte Jugendstil-Gebäude am Helmplatz auch findet: Er spürt die Vorfreude, wenn er sich den Komplex ansieht, der an der Kapellenstraße entstanden ist: "Man freut sich darauf, eines Tages von dort auszurücken. Wir werden ganz andere Möglichkeiten haben als in der alten Wache."
Regelmäßig sehen sich er und seine Mannschaft – insgesamt werden 102 Menschen umziehen – auf der Baustelle um. "Es fühlt sich ganz toll an, wenn man die Enge hier über Jahrzehnte erlebt hat", sagt Gußner. "Das ist für uns ein Quantensprung."
Das Gefühl, vermutet er, wird noch intensiver werden, wenn der Probebetrieb nah ist. Noch stecke man vor allem im Alltag. Wobei das Ausmisten langsam beginnt. Und mit dem Umbau der Kapellenstraße ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zur neuen Wache geschafft.
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