US-Sendemast wird abmontiert
28.5.2008, 00:00 UhrZwar hätte die Aktion gestern schon beginnen sollen, doch der Autokran erwies sich als nicht hoch genug. Sein Kranausleger musste erst noch verlängert werden. In den 89 Meter hohen Betonturm sind indes bereits Löcher gebohrt worden, durch die eine Bandsäge angreifen kann. Stückweise wird der Koloss ab heute Mittag zersägt und abgetragen.
Eigentlich hatte sich nach Angaben des stellvertretenden Stadtplanungsamtschefs Dietmar Most der Bund zur Mast-Demontage verpflichtet, dies jedoch dem Bauträger übertragen. Auf dem Grundstück stehen zwei große, denkmalgeschützte Altbauten. P & P hat in Fürth bereits mehrere umfangreiche Altbausanierungen durchgeführt. Dazu gehört auch der Kopfbau der Südstadt-Kaserne.
«Entscheidender Fortschritt»
Ein Teil des Geländes könnte nach Mosts Informationen der Freien Christengemeinde als Erweiterungsgrundstück ihrer Kapelle an der Flößaustraße zugeschlagen werden. Das übrige freie Areal sei für mit Gewerbe durchsetzten Wohnbau vorgesehen. Positiv wertet der Stadtplaner vor allem den Erhalt der beiden großen Altbauten an der Steuben- und Dr.-Meyer-Spreckels-Straße. Die Entwicklung hier sei ein «ganz entscheidender Schritt vorwärts».
Das mit längst nicht mehr benötigten Fernseh- und Radiosendern sowie mehreren Richtfunkeinrichtungen ausgestattete Relikt der US-Army war der Vermarktung des Darby-Areals bislang nicht besonders förderlich. Seine Demontage kann auch Ängste hinsichtlich der Strahlenbelastung beseitigen. Errichtet wurde der Mast als Ersatz einer 1993 entfernten Stahlkonstruktion aus den Nachkriegsjahren. Noch höher als der Betonmast ragte bis 1961 ein Sendemast aus amerikanischer Pechkiefer an der Stelle der Hotelpyramide in den Himmel.