Vornamen: Fürther Eltern lieben Emilia, Mia, Felix und Paul
11.1.2019, 16:00 UhrKeine Frage: Ben und Emma sind auch in und um Fürth sehr beliebt bei frisch gebackenen Eltern – sie landeten zusammen mit Elias aber "nur" auf Rang drei. Platz zwei gab es gar nicht: Emilia und Mia sowie Felix und Paul eroberten jeweils gemeinsam die Spitzenposition.
Je 27 Mal wurden unter den 2018 in Fürth geborenen Babys die beiden Mädchennamen vergeben, je 23 Mal die beiden Jungennamen. Das ist allerdings immer noch überschaubar – angesichts von insgesamt 2278 Kindern, die in Fürth zur Welt kamen (2017: 2270). Sie alle bekommen die Geburtsurkunde vom Fürther Standesamt ausgestellt, auch wenn die Familien selbst zum Beispiel im Landkreis oder in Nürnberg wohnen.
In den Top 10, die das Fürther Standesamt ermittelt hat, sind außerdem Lina, Marie, Ella, Lisa, Clara, Isabella und Lara sowie Jonas, Maximilian, David, Leon, Lukas und Julian. Eltern wählen also weiter gerne kurze Vornamen mit weichem Klang, bei denen die Vokale dicht beieinander stehen. Zum Vergleich: 2017 erreichten in Fürth Emma, Emilia, Lena und Sophia die Spitzenplätze sowie Leon, Jonas und Paul.
Zu den ungewöhnlichsten Babynamen in Deutschland zählten 2018 Tulip, Bellatrix, Smaranda und Fiorela für Töchter, Bryson, Donaldo und Bobi für Söhne. Auch in Fürth gab es einige ausgefallene Namen – allerdings war keiner so ausgefallen, dass sich Ralf Meyer, der Leiter des Standesamts, spontan daran erinnern kann.
Seit November können Menschen die Entscheidung ihrer Eltern zumindest ein wenig korrigieren: Eine Gesetzesänderung erlaubt, die Reihenfolge der Vornamen zu ändern. Bis Ende Dezember baten 25 Menschen um einen Namenstausch, sagt Meyer auf Nachfrage. Und erinnert an die neue Regelung: Aus einem Karl Heinz Müller kann ein Heinz Karl Müller werden — ein Karl-Heinz (mit Bindestrich) jedoch ist nicht umkehrbar.
Noch nicht in Anspruch genommen wurde die neue Möglichkeit, den Eintrag im Geburtenregister in der Kategorie Geschlecht von "männlich" oder "weiblich" zu "divers" zu ändern. Von "weiblich" auf "männlich" oder umgekehrt lassen Meyer zufolge jedes Jahr um die zehn Menschen den Eintrag ändern. Sie passen ihn damit nach dem Transsexuellengesetz ihrer empfundenen Geschlechtsidentität an – während "divers" für diejenigen gedacht ist, die weder eindeutig dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zuzuordnen sind.
Unverzichtbar ist das Standesamt auch, wenn man sich zum Heiraten entschließt. Etwa 700 Ehen wurden in Fürth im vergangenen Jahr geschlossen. Gleichzeitig wurden 226 Scheidungen registriert. Immer wieder stehen gleichgeschlechtliche Paare im Standesamt; die "Ehe für alle", die im Oktober 2017 eingeführt wurde, sei selbstverständlich geworden, so Meyer. 2018 sagten zwölf gleichgeschlechtliche Paare Ja, 33 weitere ließen die "eingetragene Lebenspartnerschaft" (möglich bis Oktober 2017) in eine Ehe umwandeln.
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