Umweltschutz
Weihnachten ohne Müllberge: So klappt's
11.12.2022, 15:00 UhrIn der Vorweihnachtszeit startet sie wieder: die Suche nach den perfekten Geschenken. Einzel- und Online-Händler verzeichnen hohe Umsätze, die Innenstädte füllen sich. Doch die Präsente wollen auch entsprechend verpackt werden – wie das umweltfreundlich funktioniert, weiß der Landesbund für Vogelschutz (LBV).
Vielen Menschen sei beim Anblick der bunten Geschenkpapiere mit glänzenden Mustern nicht bewusst, welche negativen Folgen diese für die Umwelt haben. „Bei der Herstellung werden teilweise synthetische Farbstoffe, anorganische Pigmente aus Cadmium-, Blei- oder Chromverbindungen und umweltschädliche Druckfarben verwendet. Das führt spätestens beim Recyclingprozess zu großen Problemen: Beim Auswaschen der Farben bleibt ein giftiger Schlamm übrig, der oft nur als Sondermüll entsorgt werden kann“, erklärt LBV-Bildungsreferentin Marie Radicke. Als Faustregel gilt: Je aufwendiger und schwerer ein Geschenkpapier ist, desto umweltschädlicher ist es.
Bemalen oder dekorieren
Als Alternative zur klassischen Verpackung bieten sich Recyclinggeschenkpapiere, umweltfreundliches Packpapier oder neutrale Kartons an. Diese können bemalt oder dekoriert werden. „Außerdem eignen sich alte Zeitschriften, Zeitungen oder Kalenderseiten, aber auch Comics, Stadtpläne, Veranstaltungsplakate und Notenblätter als individuelle Geschenkverpackung“, rät die Umweltreferentin.
Ideal sind auch Verpackungen, die jedes Jahr wiederverwendet werden können. Denn so fällt kein neuer Müll an. Marmeladen- und Einmachgläser taugen etwa für das Verschenken von Lebensmitteln, Süßigkeiten oder Gutscheinen. Eine weitere Variante sind selbst genähte Stoffbeutel. Sie können nach Weihnachten als Obst- und Gemüsebeutel oder erneut als Geschenkverpackung genutzt werden. Ebenfalls geeignet sind Blech- oder Vintage-Dosen.
Auch fürs Dekorieren gibt es nachhaltige Optionen. Geschenkschleifen, die meist aus Kunststoffen bestehen, werden nach den Feiertagen häufig zusammen mit Plastikklebestreifen und Geschenkpapier fälschlicherweise im Altpapier entsorgt. Bänder sollten deswegen besser aus Stoff oder Bastfaser sein und können auch im Folgejahr wieder benutzt werden. Schnüre aus Naturfasern sind eine nachhaltige Alternative für Tesafilm. „Zapfen, Zweige, getrocknete Blätter, Nüsse oder andere Naturmaterialien sorgen für einen zusätzlichen Hauch Weihnacht. Beim nächsten Spaziergang kann man die Augen offenhalten und geeignete, natürliche Dekorationen sammeln“, so Radicke.
Der Landesbund für Vogelschutz wirbt in diesem Zusammenhang auch für seine Geschenkpatenschaft. Interessierte können für ihre Familienmitglieder oder Freunde eine von zwölf LBV-Patenschaften für Igel, Wiedehopf, Bartgeier und Co. übernehmen.
Alle Wünsche, die den LBV bis Dienstag, 20. Dezember, über das Online-Formular unter www.lbv.de/geschenkpatenschaft erreichen, erhalten bis zum Fest eine personalisierte Urkunde mit dem Namen des oder der Beschenkten per Post.
Noch mehr Ideen für nachhaltige Weihnachten finden sich unter www.naturschwärmer.lbv.de
vnp
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