Weltfirma wächst in Fürth
24.5.2012, 22:00 UhrDie Bagger haben ganze Arbeit geleistet. Auf dem 4000 Quadratmeter großen Gelände klafft eine gewaltige Baugrube. Läuft alles nach Plan, wird die iba bis Jahresende zumindest schon einen Teil ihres Umzugs hinter sich haben.
Das aus der 1984 gegründeten „ingenieurbüro anhaus gmbH“ hervorgegangene Unternehmen mit Niederlassungen und Vertriebspartnern rund um den Globus ist Spezialist für Mess- und Automatisierungstechnik: Im Bereich der Stahl- und Metallindustrie ist iba nach eigenen Angaben Weltmarktführer bei Systemen zur Prozess- und Qualitätsdatenaufzeichnung. Die Erfassung, Aufzeichnung und Speicherung der „irren Datenmassen auf großen Servern“, wird nach den Worten von Firmengründer Horst Anhaus zur genauen Überwachung der Produktion und spätestens dann gebraucht, wenn etwa im weitgehend automatisierten Betrieb eines Walzwerks eine Störung den Betrieb lahmlegt. Wie die Black Box im Flugzeug helfe das Know-how aus Fürth dann bei der Analyse des Schadens und seiner künftigen Vermeidung.
Ihren Sitz hat die iba, deren Aktien sich laut Anhaus alle in Familienbesitz befinden, wo man sie nicht vermuten würde: in der Königswarterstraße, Fürths Jugendstilboulevard. Hier werden Messgeräte und Computer zusammengebaut, hier sind Büros, Test-, Prüf- und Schulungsräume untergebracht. Von weltweit 110 Mitarbeitern beschäftigt das Unternehmen in Fürth 60, vor allem hochqualifizierte Informatiker und Ingenieure. Mit der Expansion soll sich ihre Zahl um zehn Kollegen erhöhen.
Neubau wird Ergänzung
Der jetzige Standort, sagt Anhaus, „platzt aus allen Nähten“. Für sechs Millionen Euro habe man daher die Erweiterung in Angriff genommen. Dabei soll der Neubau an der Gebhardtstraße den Altstandort ergänzen, nicht ersetzen.
Geplant ist ein hochmoderner, architektonisch augenfälliger Komplex: ein 80 Meter langer, 15 Meter breiter und zweistöckiger Baukörper wird laut Anhaus Lagerraum, „neue Heimat für unsere Großdrucker“ und zugleich Unterkonstruktion für bis zu vier Gebäude mit großen Glasfassaden, von denen jedes einzelne 800 Quadratmeter Bürofläche umfassen soll. Vorerst, so Anhaus, baue man zwei solcher Würfel.
Fürth Wirtschaftsreferent Horst Müller begrüßt die Aktivitäten als „höchst erfreulich“. Zum einen, weil hier „einer von Fürths Vorzeigemittelständlern“ signalisiere, dass er bleiben und weiter expandieren wolle. Erfreulich findet Müller aber auch, dass mit dem Projekt eine der Ecken in der Stadt aufgewertet wird, die „nicht gerade zu den heimeligsten“ zählt. „Wenn einer den Anfang macht, setzt er ein Zeichen für die anderen.“
Die anderen, das sind hier der potenzielle Kinobauherr Alfred Ach und die Immobilienfirma P&P, die noch keinen Bauantrag eingereicht, aber „glasklar“ angekündigt habe, auf dem ehemaligen Güterbahnhofareal ihre neue Zentrale bauen zu wollen.
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