Wie sieht ein Eine-Welt-Haus aus?

12.8.2015, 21:00 Uhr
Wie sieht ein Eine-Welt-Haus aus?

© Archivfoto: Eduard Weigert

Über das Eine-Welt-Häuschen lässt sich noch nicht viel sagen. Schließlich sind der Phantasie seiner Baumeister keine Grenzen gesetzt. Fest steht nur: Es wird so groß wie ein Gartenhaus sein, etwa 15 Quadratmeter groß, gestaltet vor allem aus Materialien, die andernorts nicht mehr gebraucht werden. Es soll später als Raum für die Jugendlichen dienen. Und: Man soll ihm, im besten Fall, ansehen, dass hier Menschen unterschiedlicher Herkunft gemeinsam am Werk waren.

Gefragt sind die Ideen – auch die verrückten – von Jugendlichen, die seit langem in Fürth zuhause sind, und anderen, die erst seit kurzem hier leben: Junge Flüchtlinge, die ohne ihre Eltern nach Deutschland kamen, werden genauso eingebunden sein wie die Gäste des Jugendtreffs, Pfadfinder und die Besucher der evangelischen Jugendarbeit Poppenreuth. „Sie haben in ihren Heimatländern ganz andere Wohnungen und Häuser kennengelernt als wir“, sagt Bernd Guggenberger, der das Projekt leitet und schon gespannt ist.

Was macht ein Haus aus, in dem man sich wohlfühlt? Darauf soll die Gruppe Antworten finden. Es wird um Grundsätzliches gehen, das für die meisten selbstverständlich ist: Schutz vor Kälte und Regen, das Bedürfnis nach Licht, Wärme, Ruhe. Aber es geht auch um Visionen: Welchen Bedüfnissen soll das Haus dienen?

Inspirieren lassen dürfen sich die Jugendlichen von der „Eine-Welt-Villa“, die Stuff Klier, der in Nürnberg als Fotograf, Bildhauer und Designer arbeitet und beim Oase-Projekt mithilft, für sich in Gostenhof gebaut hat. Auf seiner Homepage erzählt er, was ihn antrieb: Wie würden wir leben, wenn die Welt – hier der Überfluss, dort die Knappheit – ein Dorf wäre, die Menschheit eine Familie? Wir würden, nimmt er an, mit Materialien anders umgehen.

Für das Projekt, das am 31. August auf dem Gelände des Jugendtreffs, Hans-Vogel-Str. 142, beginnt, werden daher Materialspenden gesucht: alte Balken, Latten, Bretter und Holzplatten; gebrauchte Türen mit Rahmen und Fenster; LKW-Planen, Stoffe, Winkel, Lochbänder, Scharniere, Folien, ein paar große Steine fürs Punktfundament. Dazu Schlafsäcke, Plüschtiere oder Zudecken, die als Dämmmaterial dienen können. Rohre, Ventile, Wasserhähne, Regenrinnen, Kabel – und Werkzeug. „Vieles, was bei uns weggeschmissen wird, ist noch für etwas Gutes zu gebrauchen“, heißt es auf der dazugehörigen Internetseite, auf der alles genau aufgelistet ist.

Abgegeben werden können die Sachen vom 18. bis zum 21. August, jeweils von 15 bis 19 Uhr. Wer nicht sicher ist, ob sein Material brauchbar ist, kann unter Tel. 01 71-55 69 936 nachfragen.

Fürther Jugendliche ab 12 Jahre können sich per Mail oder unter Tel. 80 15690 (Di. bis Fr. von 14 bis 20 Uhr) anmelden. Mehr unter www.eine-welt-haus.de

Keine Kommentare