Willy-Brandt-Anlage: 730 Unterschriften für Parkplätze
14.6.2018, 11:00 UhrGeplant wird schon seit Jahren – und die Bürger dürfen sich beteiligen. Schon zwei Workshops gingen über die Bühne. Die Fürther diskutieren mit, wie die Willy-Brandt-Anlage sowie die angrenzende Hornschuchpromenade und Königswarterstraße einmal aussehen sollen, wo künftig die Wege verlaufen und wo die Menschen ihre Autos abstellen. Letzteres entwickelt sich immer mehr zum Streitthema.
Bislang hat das Stadtplanungsamt drei Varianten vorgelegt. Sie unterscheiden sich vor allem im künftigen Verlauf der Fuß- und Radwege. Gemeinsam haben diese drei Varianten, dass Autos nicht mehr entlang der Grünanlage parken dürfen, sondern nur noch an den Häuserseiten der Straßen. Rund 200 Stellplätze würden dadurch voraussichtlich entfallen. Kompensieren soll das ein neues Parkhaus, das an der Gebhardtstraße entsteht. Von den rund 500 Stellplätzen sollen 200 für Anwohner reserviert werden.
Beim ersten Workshop im Sommer 2017 verteidigte die Mehrheit der 50 Teilnehmer diese Variante. Sie wollten keine parkenden Autos mehr an der Anlage und schon gar nicht mehr zwischen den Bäumen sehen. Das Parkhaus sei eine gute Lösung.
Doch seitdem macht die Gegenseite mobil. Im Oktober 2017 bat eine Anwohnerinitiative zum Pressetermin. Die Gegend leide schon jetzt unter einer "prekären Parkplatzsituation", hieß es damals. Deshalb dürfe es nach dem Umbau auf keinen Fall deutlich weniger Stellplätze geben. Das neue Parkhaus in der Gebhardtstraße sei keine Alternative, weil es für viele Anlieger der Willy-Brandt-Anlage zu weit entfernt stehe.
Unterschriften von Kunden
Jetzt schließen sich etliche Geschäftsleute aus der Gegend dieser Meinung an. Bernd und Markus Kropp von der Physiotherapiepraxis Wilhelmsbad haben Oberbürgermeister Thomas Jung am Montag rund 730 Unterschriften übergeben. 47 Betriebe unterstützen das Anliegen.
Viele von ihnen haben zwei Wochen lang Listen ausgelegt und ihre Kunden um eine Unterschrift gebeten, sollten sie ebenfalls der Meinung sein, es dürften keine Stellplätze verlorengehen. Auch die Geschäftsleute meinen, das Parkhaus an der Gebhardtstraße sei zu weit entfernt. "Für eine Physiotherapie sind nahegelegene Parkplätze überlebenswichtig", sagt beispielsweise Markus Kropp.
Trend geht weg vom Automobil
Der Rathauschef ließ bei der Übergabe durchblicken, dass der Trend in Städten weg vom Automobil und hin zu Carsharing, mehr öffentlichem Nahverkehr und Fahrrädern gehen werde. Jung kündigte jedoch an, eine Lösung finden zu wollen, "mit der alle leben können". Er werde das Stadtplanungsamt beauftragen, zusätzliche Varianten zu erarbeiten, bei denen weniger Parkplätze verlorengehen. Der Oberbürgermeister sagte aber auch: "Ich kann nicht versprechen, dass alle erhalten werden."
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