Wo ist Gottschalk? Fürth gibt neue Fußgängerzone frei

Johannes Alles

Fürther Nachrichten

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2.12.2019, 19:11 Uhr
Wo ist Gottschalk? Fürth gibt neue Fußgängerzone frei

© Foto: Hans-Joachim Winckler

In der Einladung für die Presse stand vorsichtshalber nichts von Thomas Gottschalk. Dass der 69-Jährige abends das Ludwig-Erhard-Zentrum besuchen und aus seinem neuen Buch lesen wird, war im Rathaus zwar bekannt. Trotzdem wollte man den berühmten Franken, der über 20 Jahre lang die Sendung "Wetten, dass . .?" moderiert hat, nicht zu etwas so Profanem nötigen, wie eine Straße freizugeben.

Trotzdem bestand durchaus die Hoffnung, dass der "Thommy", wenn er ohnehin im LEZ ist, auf die Idee kommen könnte, sich mal eben draußen unters Volk zu mischen. Also legte man die feierliche Straßenfreigabe auf 18.30 Uhr, eine sonst eher ungewöhnliche Zeit für einen solchen Anlass, und lockte schon ab 17 Uhr mit Live-Musik, Bratwürsten und Bier aus Gottschalks Heimatstadt Kulmbach.

Der Entertainer traf gegen halb sechs ein, ließ sich eine Bratwurst schmecken, wechselte ein paar Worte mit den Fürthern auf der Straße – und verschwand dann im LEZ, um sich die Ausstellung anzuschauen. Was ihn dort besonders beeindruckte: Karl Marx einmal im Original zu hören und die BMW Isetta, von Fans auch Knutschkugel genannt. So eine habe er auch gehabt, sich aber immer die Knie gestoßen, scherzte der 1,92 Meter große Gottschalk. Der Freigabe der Straße blieb er dann allerdings fern. OB Thomas Jung, Komödiant Volker Heißmann und LEZ-Chefin Evi Kurz durchschnitten das weiß-grüne Band ohne ihn.

Die Arbeiten, um die Ludwig-Erhard-Straße in eine kleine Fußgängerzone zu verwandeln, hatten im Juli dieses Jahres begonnen. Die rund 1200 Quadratmeter große Fläche zwischen Brandenburger Straße und Wasserstraße wurde – wie die bereits bestehende Fußgängerzone – mit großen Granitsteinen gepflastert. Das LEZ, aber auch Gastronomen und Einzelhändler, so heißt es aus dem Rathaus, haben nun "mehr Spielraum für Aktionen und Außenbestuhlung".

In den kommenden Wochen muss nachgearbeitet werden. Zwar sind schon Fahrradständer installiert worden, es fehlen aber Straßenlampen, Bänke und das mobile Grün. Weil unzählige Kabel und Leitungen im Boden liegen, können lediglich im Bereich des Parkplatzes hinter dem LEZ drei Bäume gepflanzt werden. Sechs weitere Bäumchen müssen in Kübeln wachsen.

Bis Weihnachten soll die Baumaßnahme abgeschlossen sein, das Grün kommt dann im Frühjahr. Gekostet hat all das rund eine Millionen Euro.

 

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