Zurück zum Distanzunterricht: So geht's an Fürths Schulen und Kitas weiter
9.3.2021, 11:00 UhrEs ist kompliziert und für viele Familien nicht nachvollziehbar: Seit Montag gilt ein neuer Stufenplan in Bayern, der viele Öffnungsschritte, aber auch Verschärfungen an den Inzidenzwert knüpft. In der Regel bedeutet das: Veränderungen gibt es, wenn etwa die 100er-Grenze an drei Tagen in Folge über- oder unterschritten wird.
Inzidenz über 100: Welche Folgen hat das für Fürth?
Im Schul- und Kita-Bereich aber bleibt es in dieser Woche noch bei einer alten Regelung (aus der elften Infektionsschutzmaßnahmenverordnung): Wird die 100er-Marke gerissen, muss die Stadt schnell reagieren - so wie es auch in Nürnberg vor kurzem nötig war. Der Spielraum für Kommunen ist da gering.
Da auch der heutige Inzidenzwert in Fürth über 100 liegt (exakt: 115,2), hat das Rathaus nun ab dem morgigen Mittwoch Distanzunterricht für jene Schüler angeordnet, die bereits im Wechselunterricht waren (ausgenommen sind Abiturienten und BOS-/FOS-Abschlussschüler, bei denen zeitnah Abschlussprüfungen bevorstehen). An Grundschulen wird eine Notbetreuung angeboten. Bis mindestens Freitag bleibt es dabei.
Die Kindertageseinrichtungen kehren ebenfalls am Mittwoch zurück zur Notbetreuung. "Es ist bitter", sagt Schulreferent Markus Braun. Er hatte gehofft, dass die Kleeblattstadt diese Woche "übersteht", ohne in den Inzidenzbereich ab 100 zu rutschen.
Künftig: Wochen-Regelung für Schulen und Kitas
Ab Montag, 15. März, gilt dann eine neue Regelung, die Eltern etwas mehr Planungssicherheit gewährt. An diesem Tag will Bayern die Schulen für alle Jahrgangsstufen öffnen (im Wechselunterricht) - jedenfalls überall dort, wo die Inzidenz unter 100 liegt.
Künftig wird, so gibt es die neue zwölfte Infektionsschutzmaßnahmenverordnung vor, immer am Freitag mit Blick auf die Inzidenz die Unterrichtsform für die folgende, komplette Schulwoche festgelegt. Am Freitag, 12. März, wird also klar sein, was die Schülerinnen und Schüler in der nächsten Woche erwartet.
Auch für Kitas soll mit Blick auf die Inzidenz immer freitags festgelegt werden, wie der Betrieb in der kommenden Woche aussieht. Bei einer Inzidenz von 50 bis 100 ist eingeschränkter Regelbetrieb (alle Kinder, feste Gruppen) möglich, bei einer Inzidenz über 100 ist Notbetreuung vorgesehen. Das geht aus dem 404. Newsletter des Familienministeriums hervor.
Ein Stufenplan sei in dieser Zeit sinnvoll, sagt Schulreferent Braun. Aber auch er weiß: Den Überblick zu behalten, fällt momentan nicht leicht. Am Freitag, 12. März, will die Stadt darüber informieren, wie es für die Schulen und Kitas weitergeht.
"Wir bitten um Verständnis für diese Maßnahmen, zu denen wir auf Grund der aktuell nur noch für diese Woche gültigen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung verpflichtet sind", heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Schulreferat. Die neue Wochen-Regelung greife leider erst ab Freitag.
"Es ist kaum vermittelbar"
„Es ist für uns kaum vermittelbar, dass wir nun für diese Woche eine Verordnung zur Anwendung bringen müssen, die sich für die Schulen als nicht praktikabel erwiesen hat und leider noch bis zum 14.03.2021 Gültigkeit hat“, bedauert Braun. „Wir muten hier den Familien, Schulen und Kindertagesstätten erneut viel zu, was wir gerne vermieden hätten, und bitten um Verständnis für dieses rechtliche Dilemma!"
Der Artikel wurde aktualisiert und ergänzt. In einer ersten Version stand fälschlicherweise drin, dass die Wochen-Regelung für Kitas nicht vorgesehen ist. Das haben wir korrigiert.
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