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Gefährliche Zecken: So schützen Sie sich vor Krankheiten

red

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19.4.2023, 11:08 Uhr

Es ist eine deutliche Warnung: "Achtung: Die gefährlichen kleinen Blutsauger werden schon jetzt wieder aktiv, sobald es warm genug ist. Zecken beginnen bereits ab einer Temperatur von acht Grad Celsius, sich auf die Wirtssuche zu machen", warnen die Johanniter. "Je wärmer es ist, desto größer wird das Risiko, eine Zecke aufzusammeln. Das kann gefährlich werden, denn die Spinnentiere können riskante Krankheiten übertragen: die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Gelenk- und Muskelentzündung Lyme-Borreliose."

Was ist der Unterschied zwischen FSME und Borreliose?

Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege informiert: "Als FSME wird eine entzündliche Erkrankung des Gehirns, der Hirnhäute oder des Rückenmarks bezeichnet, die durch das FSME-Virus ausgelöst wird." Die Krankheit verläuft in zwei Schüben. Erst leidet man etwa eine Woche lang unter grippeähnlichen Symptomen, die dann wieder verschwinden. Ein Teil der Betroffenen entwickelt wenige Tage später eine Hirnhaut- oder Rückenmarkentzündung.

Gegen FSME gibt es eine Impfung, die die Ständige Impfkommission STIKO für alle Zecken-Exponierten in Risikogebieten empfiehlt. Zu den Bundesländern mit dem höchsten FSME-Übertragungsrisiko zählen Bayern und Baden-Württemberg.

Gegen die bakterielle Erkrankung Borreliose kann man sich nicht impfen lassen, hier hilft aber eine Behandlung mit Antibiotika. Bei vielen Menschen treten nach einer Infektion gar keine Symptome auf, es gibt aber auch schwere Erkrankungen. Typisch für eine Borreliose ist die sogenannte Wanderröte, bei dem sich um den Zeckenstich ein roter Ring entwickelt, der mit der Zeit nach außen wandert. Fieber, Schwellungen der Lymphknoten, Muskel- und Gelenkschmerzen sind ebenfalls möglich.

Tritt eine Wanderröte oder ein anderes der genannten Symptome auf, sollte man einen Arzt konsultieren. Unbehandelt kann Lyme-Borreliose zu Nervenlähmungen, Gelenk- oder Herzmuskelentzündungen führen, teilen die Johanniter mit.

Wie schützt man sich vor einem Zeckenbiss?

Zecken halten sich vor allem in Wäldern, hohem Gras, Gebüsch oder feuchtem Laub auf. Anders als viele Menschen glauben, lassen sie sich nicht von Bäumen fallen, sondern werden abgestreift oder klettern von unten auf Tiere oder Menschen. Zum Schutz gegen einen Zeckenstich sollte man Gebüsch und hohes Gras meiden. Geschlossene, lange Kleidung kann verhindern, dass eine Zecke an den Körper gelangt.

Nicht immer lässt sich der mögliche Kontakt mit den spinnenartigen Parasiten vermeiden – etwa bei einem Picknick im Grünen oder bei einem Ausflug zum Badesee. "Nach dem Aufenthalt in der Natur sollte man die Kleidung komplett ablegen und den Körper gründlich absuchen. Das gilt insbesondere für Kinder, die sich bevorzugt draußen aufhalten", erklärt Nadine Brantl von den Johannitern. "Zecken bevorzugen warme Körperregionen wie Achselhöhlen, Kniekehlen, den Hals oder den Kopf".

Wie handelt man nach einem Zeckenstich?

Wichtig ist, die Zecke so schnell wie möglich zu entfernen. Ein Zeckenstich ist kein Grund zur Panik. "Vor Borreliose schützt man sich am besten, indem man die Zecke zügig entfernt", so Brantl. "Die Erreger sitzen im Magen-Darm-Trakt der Spinnentiere und gelangen 12 bis 24 Stunden nach dem ersten Saugen in die Wunde." Idealerweise hebelt man die ungebetenen Gäste mit einer Pinzette, einer Zeckenkarte oder Ähnlichem heraus.

Hierzu fasst man die Zecke möglichst nahe der Haut im Kopfbereich und zieht sie vorsichtig und gerade heraus. Im Anschluss muss die kleine Wunde an der Stichstelle desinfiziert werden. In keinem Fall sollte man versuchen, die Zecke mit Klebstoff, Öl oder anderen Mitteln zu ersticken, da das Tier im Todeskampf vermehrt Flüssigkeit absondert und die Gefahr einer Infektion dadurch nur steigt.

INFO: Zeckenkarten können bei den Johannitern unter www.johanniter.de/bayern/zeckenkarte oder telefonisch gebührenfrei unter 0800 0 191414 angefordert werden.

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