Altmühlseelauf in Feuerwehrmontur gemeistert
22.7.2019, 16:14 UhrDer 29-Jährige trägt zwar Laufschuhe an den Füßen, das war es aber dann schon: Der Rest von ihm steckt nicht etwa in atmungsaktiver Funktionskleidung, sondern in schwerer wasser- und luftundurchlässiger Feuerwehrmontur, mit der sich Atemschutzträger vor Feuer und Hitze schützen. Auf dem Rücken trägt er eine Sauerstoffflasche. Alles in allem schleppt Stefan Janker so 20 Kilogramm "Gepäck" mit sich herum – und das bei Temperaturen von über 30 Grad.
Mit seiner ungewöhnlichen Kleidung sticht der Zirndorfer sofort raus aus der Masse der Läufer, und genau das ist auch seine Absicht. Schließlich will er auffallen – für seine zwei Missionen. Die eine erklärt sich eigentlich von selbst: Seit einigen Jahren ist er aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Zirndorf. Er und seine Kameraden leisten bis zu 300 Einsätze im Jahr, freiwillig und ehrenamtlich. Auch die Ausbildung zum Atemschutzträger und zum Fachsanitäter hat der 29-Jährige absolviert.
"Man bekommt etwas zurück"
"Ich will für dieses Ehrenamt werben und zeigen, was wir machen", erklärt er seine Motivation für seinen außerordentlichen Einsatz und betont: "Man bekommt ja auch etwas zurück."
Seit Mitte letzten Jahres tingelt Stefan Janker durch die Region, immer auf der Suche nach interessanten Läufen, bei denen die Teilnehmer und Zuschauer auf ihn aufmerksam werden. Gerne lässt er sich von ihnen löchern, warum und weshalb er in voller Montur auf der Strecke unterwegs ist. Er hat schließlich noch ein zweites Anliegen, das ihm neben der Feuerwehr eine echte Herzensangelegenheit ist: die Elterninitiative krebskranker Kinder Nürnberg.
"Ich laufe gegen den Krebs" prangt denn auch in dicken Lettern auf seiner ausrangierten Sauerstoffflasche. Seit 2019 sammelt er Spenden für den Verein, der sich nicht nur um die kranken Kinder, sondern auch um deren Eltern und Geschwister kümmert. Von einer solchen Diagnose ist eben die ganze Familie betroffen. Gute 4000 Euro hat Stefan Janker bisher "erlaufen", wobei er selbst kein Geld annimmt. "Das geht nur direkt über das Spendenkonto des Vereins", erläutert der junge Mann das Prozedere.
Verständnisvoller Chef
Die Namen der Spender heftet er sich mit Klettverschluss an den Anzug und macht damit seinerseits Werbung für sie. Bald wird dort auch sein Arbeitgeber stehen, die Firma Metz aus Zirndorf, wo er als Konstrukteur beschäftigt ist. Das freut den 29-jährigen Idealisten natürlich, der auch ansonsten auf einen sehr verständnisvollen Chef bauen kann. "Ich muss ja wegen der Feuerwehr öfter tagsüber weg, und da gibt es keine Probleme."
In Unterwurmbach nun hat er sich im Rahmen des Altmühlseelaufs für den Jedermannslauf entschieden, 7,4 Kilometer sind zu bewältigen. "Laufen macht mir Spaß", meint er leichthin, schultert seine Flasche und marschiert Richtung Start. Eine Zeit hat sich Stefan Janker nicht gesetzt: "Heute ist es extrem heiß." Und durch seinen Anzug dringt nichts nach außen. "Die Jacke ist nach dem Lauf um einiges schwerer", grinst er und freut sich schon auf den Dreikönigslauf des SVU am 6. Januar, an dem er bereits heuer teilgenommen hat. "Das sind bessere Temperaturen für mich!"
Noch dazu haben die Verantwortlichen des SVU beschlossen, der Elterninitiative krebskranker Kinder Nürnberg die Hälfte der Spenden, die bei dem Benefizlauf eingehen werden, zukommen zu lassen. Da lohnt sich das Wiederkommen gleich doppelt!
Spendenkonto: Sparkasse Nürnberg, IBAN: DE92760501010001907920; BIC: SSKNDE77XXX; Verwendungszweck: Stefan Firefighterfitness.
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