Brieftaubenzüchter treffen sich in Mitteleschenbach

22.11.2010, 14:47 Uhr
Brieftaubenzüchter treffen sich in Mitteleschenbach

© Arnold

Als Schirmherr fungierte Bürgermeister Stefan Maul bei dieser außergewöhnlichen Ausstellung. Die Gemeinde stellte bereitwillig die Mönchswaldhalle zur Verfügung. Neben Vorsitzendem Hans Schübel war es vor allem der Brieftaubenzüchter Hans Lastinger aus Ansbach, der die Ausstellung hervorragend organisierte. Auch Wolfgang Boas, Chef des Regionalverbands der Brieftaubenzüchter, sowie Willi Müller, Vorsitzender der ausrichtenden Reisevereinigung Mittelfranken Süd, hatten viele lobende Worte für die durchweg gelungene Präsentation. Insgesamt 163 Brieftauben konnten bestaunt werden. Nur die besten Flugtauben des ablaufenden Jahres hatten die Möglichkeit, an so einer Ausstellung teilzunehmen, wobei nach besonderen Kriterien bewertet wird.

Die drei Preisrichter aus Kirchehrenbach, Wonfahrt bei Hassfurt und Forchheim sahen sich die einzelnen Tiere, die auf verschiedene Klassen aufgeteilt waren, genau an. Sie lobten das sehr gute Taubenmaterial in Bezug auf Schönheit und vergaben dann ihre Wertungen, wobei insgesamt 42 Preise und drei Pokale zu vergeben waren. Den 1. Pokal in der Wertung „Beste Gesamtleistung“, bei der die vier besten Brieftauben eines Züchters bewertet werden, erhielt der Schlag Lastinger von der RV Mittelfranken Süd. Der 2. Pokal ging an den Schlag Hinterhäuser der RV Pleinfeld, und der 3. Platz entfiel auf den Schlag Greißberg, ebenfalls von der RV Mittelfranken Süd. In der Wertung „Schönster Vogel Standard“ landete die Schlaggemeinschaft König R+R+J von der RV Frankenhöhe auf Platz ein.

Die Wertung „schönstes Weibchen“ ging noch einmal an den Schlag Lastinger von der RV Mittelfranken Süd. Von Mai bis Ende Juli fliegen die Brieftauben von ihren Auflassorten in Frankreich oder Belgien oft über viele 100 Kilometer weit zurück in ihren heimischen Schlag. Die schnellsten 30 Prozent von ihnen werden dann prämiert. So gibt es tatsächlich Brieftauben, die bei elf eingesetzten Flügen elf Mal prämiert werden. Roland Fitzner aus Muhr am See, Präsidialmitglied des Deutschen Brieftaubenverbands, erwähnte, welch großen Respekt man als Züchter gegenüber der Leistung der Tiere hat und wie erleichtert man ist, wenn die eigenen Tiere wohlbehalten in den heimischen Schlag zurückkommen.

Früher war die Brieftaube, ein 4 000 Jahre altes Kulturgut, oft im Kurierdienst, beim Militär oder bei der Bergrettung im Einsatz. Das moderne Zeitalter machte dies irgendwann unnötig, und so ist das Hobby geblieben, das Fitzner und seine Kollegen mit Leidenschaft betreiben. Der Mitteleschenbacher Brieftaubenverein, den es seit 1962 gibt und der auch ein kleines Vereinsheim sein Eigen nennt, ist dabei eine kleine Hochburg und ein besonderer Stützpunkt der Brieftaubenfreunde in der Region.